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Culture 2000

European Union

 

Wege in die Vorgeschichte Norddeutschland

Ein Forschungsprojekt zur prähistorischen Kulturlandschaft in Westholstein

von Rüdiger Kelm

Die Geest ist die älteste Landschaft Dithmarschens sowie allgemein der Westküste von Schleswig-Holstein. Sie hebt sich auch heute mit ihrer hügeligen Oberflächenform, den verstreut liegenden Waldungen und den von Knicks gegliederten Acker- und Wiesenflächen deutlich von der wesentlich jüngeren Marsch im Westen ab. An ihrer Westseite weist sie weit nach Osten reichende Einbuchtungen auf. die sie zusammen mit den an ihrer Ostseite von Norden nach Süden vorhandenen Niederungen der Eider, der Gieselau (Abb. 4), der Holstenau und des Kudensees regelrecht inselartig erscheinen läßt.

Im Osten dieser Landschaft finden wir die Albersdorfer Geest (Abb. 11), die aufgrund ihrer bewegten Geländeoberfläche südlich von Albersdorf auch als "Dithmarscher Schweiz" bezeichnet wird. In diesem Bereich befindet sich das Projektgelände des AÖZA mit seinen insgesamt neun archäologischen Denkmälern. Im Norden liegt ein Großgrabhügel aus der späten Jungsteinzeit und der älteren Bronzezeit (vor ca. 3800 Jahren) (Abb. 1, LA 58). Mit einem Durchmesser von 27 m und einer Höhe von gut 4 m ist er schon aus der Ferne gut erkennbar. 1876 wurden in seinem Inneren eine pyramidenförmige Steinpackung, in der sich ein spätneolithischer Flintdolch fand, die Reste eines Baumsarggrabes mit einer frühbronzezeitlichen Schwertklinge vom Typ Wohlde und ein Brandgrab entdeckt. Ungefähr 400 m weiter südsüdöstlich liegt ein Langbett von ca. 45 m Länge, 8 m Breite und bis zu 2 m Höhe (Abb. 1, LA 56). Die ehemals vorhandenen Umfassungssteine sind zum Großteil beim Bau der Brücke über die Gieselau im Jahre 1861 genutzt worden. Ein großer runder Grabhügel, der im Inneren eine trichterförmige Eingrabung als Hinweis auf eine alte Raubgrabung aufweist, befindet sich nur ca. 20 m von dem Langbett entfernt (Abb. 1, LA 55). Ein kleinerer, flach gewölbter Grabhügel liegt direkt südwestlich des Langbettes (Abb. 1, LA 54). Weitere, teilweise zerstörte Langbetten befinden sich noch weiter im Südosten (Abb. 1, LA 51-53). Die östlich gelegene Anlage wurde in den 1950er Jahren zu großen Teilen rekonstruiert. Auch hier handelt es sich um einen Erddamm mit randlich angeordneten Findlingen, der als Besonderheit einen schwach trapezförmigen Grundriß aufweist. Von der ehemaligen Grabkammer des erweiterten Dolmens sind noch vier Tragsteine vorhanden. Wesentlich kleiner ist das Großsteingrab im Rundhügel (Abb. 1, LA 57), das durch eine flach gewölbte Hügelkuppe mit auslaufenden Rändern und eine alte Eingrabung gekennzeichnet ist. Im Winter 1997/ 98 konnten ein fünftes Langbett (Abb. 1, LA 70) sowie ein weiteres Großsteingrab im Rundhügel (Abb. 1, LA 71) neu entdeckt und in die Denkmalliste aufgenommen werden.

Etwa 500 m südöstlich des Geländes des AÖZA weisen mehrere Einzelfunde am Nordhang des Gieselautals auf einen jungsteinzeitlichen Siedlungsplatz hin. Außerdem sind einige der Brandgruben, die durch die Untersuchungen des Kieler Ökologiezentrums ebenfalls am nördlichen Gieselauhang - ca. 200 in östlich vom rekonstruierten Langbett (Abb. 1, LA 51) - entdeckt und dokumentiert werden konnten, ebenfalls in die Jungsteinzeit zu datieren und stehen möglicherweise mit kultischen Handlungen in Zusammenhang. Derzeit werden durch das Ökologiezentrum weitere Untersuchungen zur Entwicklung der Landschaft im AÖZA durchgeführt, die zusammen mit den u. a. aus dem Gieselautal stammenden Pollenanalysen, die durch das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel ausgewertet werden, wichtige Einblicke in das damalige Aussehen des heutigen Projektgeländes geben werden. So hat z. B. die Untersuchung von Pollenproben aus der Grabenfüllung des Albersdorfer Erdwerks ergeben, daß wir in der Region während des Mittelneolithikums um ca. 3200 v. Chr. mit einer Landschaft zu rechnen haben, deren Wälder - wie hohe Werte von Hasel anzeigen - bereits durch menschliche Aktivität stark aufgelockert waren.

Formen und Funktionen der Megalithgräber

Mit der Jungsteinzeit beginnt eine Umweltwirksamkeit des Menschen, wie es sie in den vorangegangenen Jahrhunderttausenden der Menschheitsgeschichte nicht gegeben hat. Durch die Einführung von Ackerbau und Viehhaltung vor gut 6000 Jahren kommt es auch in Norddeutschland zur allmählichen Umwandlung der Natur in eine Kulturlandschaft. Der Mensch wird nun durch seine produzierende Wirtschaftsweise, durch seine besitz- und raumbezogene Lebensweise und durch eine damit einhergehende neue, stärker von der Umwelt "emanzipierte" Denkweise zum aktiven Nutzer und Gestalter der Landschaft.

Trotzdem ist festzustellen, daß sich die bäuerliche Lebensweise anfangs nur lokal auswirkte: Die Menschen lebten auf "Rodungsinseln" im Wald, wo sich die wenigen Häuser der kleinen Einzel Siedlungen und die Anbauflächen befanden. Erst im sog. Mittelneolithikum vor ca. 5300 Jahren sind Landschaftsumwandlungen in größerem Ausmaß festzustellen, wobei auch hier zwischen kurzzeitigen Eingriffen (die trotzdem einen intensiven Einfluß auf das Erscheinungsbild haben konnten) und länger wirksamen, sozusagen "nachhaltigen" Faktoren der Landschaftsveränderung (z. B. durch andauernde Bewirtschaftung einer bestimmten Fläche) zu unterscheiden ist. Untersuchungen zur Landschaftsgeschichte durch das Ökologiezentrum der Universität Kiel haben auch für den Albersdorfer Raum nachgewiesen, daß es bereits während der Jungsteinzeit größere Offenlandbereiche gegeben haben muß, die intensiven Abtragungsprozessen ausgesetzt waren.

Aus dem ausgehenden Frühneolithikum ab ca. 3400 v. Chr. und vor allem aus dem Mittelneolithikum stammen die teilweise bis heute noch erhaltenen Großsteingräber, die als Bestattungsplätze für ganze Siedlungsgemeinschaften dienten. In Norddeutschland gehören die meisten Großsteingräber in den mittleren Abschnitt der Jungsteinzeit um ca. 3000 v. Chr. Ihr wissenschaftlicher Name "Megalithgrab" ist der altgriechischen Sprache entlehnt (megas: groß; lithos: Stein) und erklärt sich durch ihre Bauform: Sie bestehen aus senkrecht stehenden Steinen und waagerecht aufgelegten flachen Decksteinen, die zusammen eine Kammer bilden. Diese Großsteingräber hatten verschiedene Formen und vermutlich auch verschiedene Funktionen als Bestattungsorte, Kultanlagen und territoriale Kennzeichnungen eines Siedlungsgebiets. In der archäologischen Fachterminologie unterscheidet man "Dolmen" (aus dem Bretonischen für "Steintisch"), die ihren Eingang an der Schmalseite haben, und "Ganggräber", die meist größer und durch einen mehr oder weniger langen Gang an der Längsseite gekennzeichnet sind.

Der Brutkamp gehört dabei zu den älteren Großsteingräbern an der Westküste Schleswig-Holsteins (Abb. 5 ), in der gesamten Albersdorfer Region ist lediglich der kleine Dolmen im Kurpark "Papenbusch" geringfügig älter (Abb. 6). Alle anderen 17, aus dem Kirchspiel Albersdorf bekannten Großsteingräber sind - soweit noch beurteilbar - vermutlich etwas jünger. Im Verbreitungsbild der Großsteingräber in Dithmarschen bilden die Albersdorfer Rechteck- und Polygonaldolmen durch ihre Zahl und Erhaltung einen eindrucksvollen Schwerpunkt (Abb. 11). Der Brutkamp wurde im frühen Mittelneolithikum zeitgleich mit dem erst 1992 entdeckten, nur ca. 2 km weiter südwestlich gelegenen Albersdorfer Erdwerk auf der Flur Dieksknöll erbaut (Abb. 8). Trotz der Bedeutung der Albersdorfer Region als wichtigem frühmittelneolithischem Siedlungszentrum sind bisher nur sehr wenige Wohnplätze wie z. B. von der Ochsenkoppel bei Schafstedt bekannt, Hausgrundrisse konnten sogar bislang in Dithmarschen noch gar nicht entdeckt werden.

Für das Siedlungsbild der späteren Jungsteinzeit wie auch der älteren Bronzezeit scheint die Verbreitung der Fundstellen - und damit die Platzwahl der damaligen Menschen - vorrangig von der Morphologie der Landschaft bestimmt worden zu sein, dies zeigen Kartierungen von Gräbern, Siedlungsplätzen und Flintschlagplätzen aus dieser Zeit im südwestlich an das Albersdorfer Gebiet anschließenden Bereich von Frestedt. Typisch für die Jungsteinzeit - wie auch für die gesamte urgeschichtliche Wirtschaftsweise in Mitteleuropa - ist die Lage der Plätze an guten Aussichtspunkten, z. B. auf Geländespornen und an Ökotopgrenzen. Da sich die Flintschlagplätze zumeist am Rande der Niederungen befinden, weisen sie darauf hin, daß hier vermutlich Flintknollen durch Einwirkung des fließenden Wassers freigespült wurden und dem Menschen als Arbeitsmaterial zur Verfügung standen; "bergfrischen" Flint hat es also anscheinend nicht nur am Geestrand zur Nordsee gegeben, sondern in Einzelfällen in jeweils kleinen Mengen auch an speziellen Stellen im Landesinneren.

Die bronzezeitliche Hügelgrabsitte

Auch aus der nachfolgenden Bronzezeit ist eine große Zahl erhaltener archäologischer Denkmäler überliefert - mit Ausnahme der Schalensteine (Abb. 7) ausschließlich in Form von Grabhügeln, die damals zumeist in größerer Zahl entlang von Wegen auf von weitem sichtbaren Anhöhen erbaut wurden. Diese bewußte Positionierung auf natürlichen Höhen legt nahe, daß die Grabhügel wahrnehmbar sein sollten - woraus wiederum geschlossen werden kann, daß die damalige Landschaft ganz oder teilweise offen gewesen sein muß. Diese zum Teil heute noch landschaftsprägenden Hügelgräber (Abb. 9) dienten nicht nur als Grabstätten eines großen Teils der Bevölkerung, darunter auch sozial höhergestellten Personen, wie viele reiche Beigaben im Untersuchungsgebiet belegen, sondern waren sicher auch eine Art Territorialmarkierung. Die meisten dieser Anlagen weisen eine teilweise komplizierte Errichtungsgeschichte auf, wie z. B. die randlichen Erweiterungsphasen eines Grabhügels bei Tensbüttel-Röst zeigen. Aus dem hier entdeckten ältesten Grab stammen neben einer bronzenen Schwertklinge z.B. auch ein kleiner Flintdolch und eine Pyritknolle, die - wie aus vielen anderen Grabfunden bekannt - die Nutzung dieser noch aus der Steinzeit stammenden Form des Feuermachens ebenfalls für die frühe Bronzezeit belegen. Interessant ist die Feststellung des Ausgräbers, daß sich die Anlage des Hügels anscheinend absichtlich an einen großen, hier wohl ursprünglich vorhandenen Findling anlehnt; die räumliche Orientierung auf markante Geländemerkmale bzw. auch auf ältere, aber noch gut sichtbare Grabanlagen (wie z.B. die Großsteingräber unter bronzezeitlichen Grabhügeln in Bunsoh und Linden-Pahlkrug sowie Hanerau-Hademarschen) scheint ein Charakteristikum im Bestattungswesen der Urgeschichte auf der Geest gewesen zu sein. Ob bei dieser Platzwahl auch ideologisch-religiöse Gründe eine Rolle spielten - wie dies bei den mehrfachen Nachweisen von Schalensteinen aus dem Raum Bunsoh, Arkebek, Beidorf und darüber hinaus zu vermuten ist -, kann beim derzeitigen Kenntnisstand nicht gesagt werden. Auch andere Fundstücke aus der Region Albersdorf ermöglichen interessante und wichtige Einblicke, so gibt es z. B. aus einem Grabhügel in Arkebek einen Bronzedolch, dessen teilweise mit Lederresten überzogene Holzscheide noch gut erhalten ist. Leider sind nur sehr wenige Grabhügel im Untersuchungsgebiet systematisch ausgegraben und dokumentiert worden; viele Anlagen fielen einer im 19. Jh. weit verbreiteten Raubgräberei zum Opfer, die in einer typischen Weise die Hügel "trichterte" (also zentral von oben abgrub), um möglichst schnell an die Beigaben zu gelangen. Viele Spuren dieser Raubgrabungen lassen sich auch heute noch gut an den damals nicht gesetzlich geschützten Denkmälern erkennen.

Seit der mittleren Bronzezeit (ab ca. 1400 v. Chr.) werden Brandbestattungen immer üblicher, der Bau großer Grabhügel wird aufgegeben, der Reichtum der Beigaben nimmt deutlich ab. Statt dessen werden teilweise sehr große Urnengräberfelder mit kleineren Erdhügeln angelegt, die wie im Falle der bekannten, heute aber durch fortgesetztes Überpflügen stark bedrohten Anlage "Menni ful Bargen" (niederdeutsch: "sehr viele Berge") zwischen Albersdorf und Tensbüttel-Röst weit über 60 Hügel und mehrere hundert Bestattungen umfassen können - und die sich zumeist räumlich an den älteren Großgrabhügeln orientieren. Die Region Westholstein und speziell auch das Gebiet um Albersdorf gehörten in der jüngeren Bronzezeit zu den bedeutendsten Siedlungsschwerpunkten in Schleswig-Holstein.

Pollenanalysen aus anderen Regionen Norddeutschlands bestätigen den weitgehend waldlosen Charakter der bronzezeitlichen Landschaft, was vor allem durch eine intensive Beweidung verursacht gewesen sein wird. Die Überweidung der Bronzezeit führte zur Verschlechterung der Bodenqualität (Podsolierung) und zur Entstehung erster größerer Heideflächen; auch diese Expansionsphase läßt sich bei bodenkundlichen Untersuchungen in Albersdorfgut nachweisen.

Bedeutende Fundstücke sind die beiden Albersdorfer Goldschalen, die 1860 bei Straßenbauarbeiten vermutlich in der Nahe von Ölmühlen am südwestlichen Rand des heutigen AÖZA-Geländes zufällig in einer tönernen Urne entdeckt wurden; sie stammen aus der späten Bronzezeit und weisen in ihrer Form und Verzierung Verbindungen in das südöstliche Mitteleuropa auf.

 

Abbildungen (klicken zum Vergrössern)

Abb. l

Das Gelände des Archäologisch-Ökologischen Zentrums Albersdorf mit Eintragung der Denkmäler, Befunde und Einzelfunde.

Abb. 2

Das ca. 40 ha große Projektgelände soll langfristig in eine Kulturlandschaft der Jungsteinzeit "zurückentwickelt" werden. Das Modell veranschaulicht den gewünschten Idealzustand einer von Lichtungen, Laubwald und Großsteingräbern geprägten halboffenen Weidelandschaft.

Abb. 3

Nach dem Befund von Pennigbüttel bei Bremen wurde dieses ca. 18 m lange Haus aus einem mittleren Abschnitt der Trichterbecherkultur in Albersdorf rekonstruiert. Als konstruktive Besonderheiten sind die (archäologisch nachgewiesenen) Außenwände aus massiven Rundhölzern und die (vermutete) Dachbauweise aus Spaltbohlen mit Grasdeckung hervorzuheben.

Abb. 4

Um einen möglichst umfassenden Eindruck einer "prähistorischen" Landschaft zu erhalten, werden im Feuchtgebiet der Gieselau auch einzelne Wanderwegabschnitte mit Bohlenwegen auf der Grundlage von Befunden aus norddeutschen Mooren gestaltet.

Abb. 5

Dieses im Volksmund "Brutkamp" genannte Großsteingrab in Albersdorf besitzt mit einem Umfang von knapp 10 m und einem Gewicht von ca. 23 Tonnen den größten Deckstein eines solchen Denkmals in Schleswig-Holstein. Es handelt sich um einen erweiterten Polygonaldolmen.

Abb. 6

Im Albersdorfer Kurpark, dem Papenbusch, ist dieses kleine Dolmengrab zu finden, das in die Zeit um 3300 v. Chr. zu datieren ist und damit eines der ältesten Megalithgräber an der 'Westküste Schleswig-Holsteins ist.

Abb. 7

Der "Schalenstein" von Bunsoh - ein Megalithgrab nördlich von Albersdorf -ist eine überregional bedeutende Fundstelle aus der Jungsteinzeit sowie aus der Bronzezeit, in welcher die für Norddeutschlandeinmaligen "Schälchen" und figürlichen Felsritzungen in einem der drei Decksteine des Großsteingrabes eingebracht wurden. Anschließend wurde ein großer Grabhügel über der Anlage errichtet.

Abb. 8

Das jungsteinzeitliche Erdwerk vom Albersdorfer Dieksknöll wurde durch verschiedene archäologischen Sondagen vom Museum für Dithmarscher Vorgeschichte untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, daß die Grabenspur des Erdwerks an mehreren Stellen von Lücken unterbrochen wird. Hier lagen die Zugänge zur Anlage.

Abb. 9

Auch heute noch prägen die großen, wegen der Sichtbarkeit zumeist auf Anhöhen angelegten bronzezeitlichen Grabhügel in vielen Teilen der Dithmarscher Geest das Bild der Landschaft. Hier ein mit Bäumen bestandener Großgrabhügel bei Wennbüttel östlich von Albersdorf

Abb. 10

Auf dem Albersdorfer Projektgelände finden regelmäßig Veranstaltungen zur "lebendigen Archäologie" statt, auf denen auch vorgeschichtliche Waffen und Geräte mit authentischen Methoden hergestellt und vorgeführt werden. Hier eine typologische Reihe von stein- und kupferzeitlichen Beilen der Zeit von ca. 5000-2000 v. Chr. (von rechts nach links).

Abb. 11

Übersicht zur Verteilung der verschiedenen Typen von Megalithgräbern in Dithmarschen. Die Konzentration der Anlagen bei Albersdorf - als Besonderheit das Erdwerk - sind gut zu erkennen. Damals wird sich in diesem Raum ein Schwerpunkt der Besiedlung befunden haben.

 



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Bildnachweis

Abb. 6, 7, 8: Photos V Arnold/Museum für Dithmarscher Vorgeschichte, Heide; Abb. 9: Photo R. Stecher/Untere Naturschutzbehörde, Kreis Dithmarschen, Heide; 11: Kartierung D. Meier/ Universität Kiel, Forschungs- und Technologiezentrum Westküste, Büsum; alle übrigen Abb. vom Verfasser.

 
design: Kai M. Wurm
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