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Culture 2000

European Union

 

The Albersdorf-Project

Europäische Wege in die Kulturlandschaft Dithmarschen

Das Albersdorf-Projekt im Rahmen des EU-Programmes "Pathways to Cultural Landscapes"

by Gunilla Kaiser, Rüdiger Kelm und Dirk Meier

Die Landschaft Dithmarschens zwischen der Elbe im Süden und der Eider im Norden prägen bewaldete Altmoränenkerne mit dazwischen liegenden vermoorten Niederungen und westlich anschließenden Marschen, die an die Weite des Wattenmeeres grenzen. In der Marsch zeugen zahlreiche Wurten als künstliche Schutzhügel gegen das Meer, Deiche und Deichbruchstellen von der wechselvollen Landschaftsentwicklung und Siedlungsgeschichte des Küstengebietes. Das kulturelle Erbe dieser Region ist im Rahmen des Interreg- Projektes "Landscape and Cultural Heritage of the Wadden Sea" (LANCEWAD) von der Arbeitsgruppe Küstenarchäologie des Forschungs- und Technologiezentrums Westküste (FTZ) auf der Basis vorliegender Daten in einer GIS-gestützten Erfassung kartiert worden (VOLLMER u. a. 2001).

Die heute so charakteristische Kulturlandschaft auf der Dithmarscher Geest mit ihren Wäldern und dazwischen liegenden, von "Knicks" genannten Wallhecken eingefassten Feldern weist ein Alter von rund 200 Jahren auf. Zahlreiche Denkmälergruppen, wie Großsteingräber, Grabhügel, Burgen und eine vielfältige historische Bausubstanz, zeugen jedoch von einem kulturellen Erbe, das viel weiter zurückreicht, das aber bisher noch nicht systematisch erfasst, geschweige denn ausgewertet werden konnte. Gerade die Region um das Unterzentrum Albersdorf, inmitten einer Waldlandschaft im östlichen Teil Dithmarschens gelegen, besitzt eine Vielzahl von besuchenswerten vorgeschichtlichen Stätten.

Um diesen hervorragenden Bestand an archäologischen Denkmälern auf wissenschaftlicher Grundlage für eine breite Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen, ist Mitte 1997 mit dem Projekt "Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf" (AÖZA) begonnen worden (KELM 1998; ders. 1999; ders. 2001 a). Es handelt sich dabei um den Versuch, langfristig eine über 5.000 Jahre alte prähistorische Kulturlandschaft auf einer archäologisch und ökologisch hochinteressanten Fläche von ca. 40 Hektar Größe so zu gestalten, dass der Besucher auf unmittelbare Weise in die Vergangenheit geführt wird. Das AÖZA umfasst von Norden nach Süden Zonen abnehmend intensiver Nutzung (Ausstellungszentrum und Steinzeitdorf - Steinzeitlandschaft mit Denkmälern - Landschaftsschutzgebiet im Gieselautal), womit eine Integration von Ökologie, Erholung und Bildung angestrebt wird.

Forschungen zur Landschaftsgeschichte

Grundlage für die Landschaftsgestaltung im AÖZA sind überregionale paläobotanische und archäozoologische Untersuchungsergebnisse zur Umweltgeschichte der Nacheiszeit in Norddeutschland. Diese werden durch Forschungen in Zusammenarbeit mit der Universität Kiel sowie durch wissenschaftliche Tagungen in Albersdorf ergänzt (KELM 2001 b). So werden seit dem Sommer 2001 durch das Ökologiezentrum der Universität Kiel Bodenuntersuchungen im südlichen Bereich des Albersdorfer Projektgebietes durchgeführt. Diese ergaben, dass seit der älteren Eisenzeit keine größeren Oberflächenveränderungen des Geländes mehr erfolgten und sich somit ein ca. 2.500 Jahre altes Landschaftsrelief erhalten hat (BORK u. REISS ...). In Mitteleuropa, das vor allem im Mittelalter und in der Neuzeit flächenhaften Landschaftseingriffen ausgesetzt war (BORK 2001), ist dies ein bemerkenswertes Resultat.

Zur gleichen Zeit - d. h. vor ca. 2.500 Jahren - begann westlich dieser hügeligen Geestgebiete die Bildung der alten Marsch. Untersuchungen zur Landschaftsgenese des Küstengebietes zeigen, dass zunächst die Marschen vom Geestrand aus als Wirtschaftsraum genutzt wurden, bevor seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. Siedlungen in den Salzwiesen entstanden (MEIER 2000; ders. 2001). Große Teile der an die Geest anschließenden Marschen vermoorten während des 1. nachchristlichen Jahrtausends und wurden erst im Rahmen der hochmittelalterlichen Bedeichungs- und Entwässerungsmaßnahmen urbar gemacht.

Landnutzung von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter

Das AÖZA ermöglicht einen Blick in die Jungsteinzeit, genauer gesagt in die Zeit der Trichterbecherkultur, jener bedeutenden Epoche, in der es erstmals durch Einflüsse aus dem südlichen Mitteleuropa in Norddeutschland zur schrittweisen Einführung von Ackerbau und Viehzucht kam. Damit begann auch gleichzeitig die frühe und damals noch lokal bzw. regional begrenzte Entwicklung der Kulturlandschaft in einer bis dahin weitgehend durch natürliche Einflüsse geprägten Umwelt.

Derzeit lässt sich grob folgendes Bild der damaligen Landschaft und ihrer Nutzung für den Dithmarscher Raum zeichnen (BEHRE 2001; DÖRFLER 2001): Mit Beginn der Jungsteinzeit wurden die damaligen Wälder vor allem durch die frühen menschlichen Eingriffe stark aufgelichtet. Brandrodung, Schlagen von Bau- und Brennholz, Laubheugewinnung, Borkennutzung und die extensive Beweidung sind typisch für diese Zeit. Rodungen schufen Platz für die Siedlungen und boten die Möglichkeit, aus Wildgräsern gezüchtete Getreidearten wie Gerste und Weizen anzubauen. Die neolithischen Bauern hielten Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe. Diese Nutztiere benötigten bei dem nur mäßig nährstoffreichen Futter des Waldes große Weideflächen und schädigten die Jungbäume stark. Auch der Küstenraum wurde aber von den steinzeitlichen Siedlern zur Gewinnung von Rohstoffmaterial begangen.

Während die Eingriffe in die Landschaft der Dithmarscher Geest in vor- und frühgeschichtlicher Zeit noch gering und örtlich begrenzt blieben - wenn sich auch in der Bronzezeit bereits Heideflächen ausdehnten - änderte sich dies seit dem Mittelalter. So deuten zahlreiche Rodungsnamen auf der Dithmarscher Geest auf einen zunehmenden Eingriff in die Wälder hin. Die Abholzung nahm schließlich so zu, dass in der frühen Neuzeit durch Waldschutzverordnungen dieser Nutzung Einhalt geboten und Neuaufforstungen vorgenommen werden mussten, die bis heute das Bild des Waldes prägen. Mangels siedlungsarchäologischer und paläobotanischer Untersuchungen lässt sich der Prozess der älteren Landnutzung auf der Dithmarscher Geest bislang aber nur ungenau erhellen.

Vegetationsgeschichte als Grundlage für neue Landschaftsschutzkonzepte

Mit zunehmender Siedlungsdichte und weiterer kultureller Entwicklung verstärkte sich der Eingriff des Menschen in die Landschaft. Trotzdem blieben bis in das späte Mittelalter die einzelnen Siedlungskerne um die seit dem 12. Jahrhundert belegten Kirchorte auf der Dithmarscher Geest voneinander durch Wälder und vermoorte Niederungen getrennt. Die vermoorten Gebiete des inneren Teils der alten Marsch wurden damals entwässert und urbar gemacht. Diese stauwasserreichen sog. Sietländer bildeten im Mittelalter ebenso wie die Wälder wichtige Wirtschaftsflächen für eine zunehmende Bevölkerung. Trotz dieser Eingriffe handelte es sich nicht allein um eine Zerstörung der Natur, sondern der Mensch schuf dabei - wenn auch zumeist unbewusst bzw. unbeabsichtigt - teilweise neuartige, ökologisch sehr wertvolle Kulturlandschaften wie z. B. die großflächigen Heiden oder die durch Beweidung geprägten sog. Hudewälder (DIERSSEN u. JENSEN 2001). Die Artenzahl der Pflanzen in der agrarisch genutzten Landschaft nahm beispielsweise sogar tendenziell ständig zu.

Die Entwicklung von modernen Landschaftsschutzkonzepten kann deshalb auch auf einer genauen Analyse der langfristigen Dynamik der Kulturlandschaft beruhen und sollte nicht nur den Ist-Zustand berücksichtigen. Umwelt- und Vegetationsgeschichte haben somit eine große Bedeutung für den Naturschutz. Historische Kulturlandschaften und -landschaftsteile von besonders charakteristischer Eigenart sind sogar durch das Bundesnaturschutzgesetz (§ 2.13) geschützt. Um solch eine Kulturlandschaft - wie sie die halboffene Weidelandschaft der Jungsteinzeit darstellt - von neuem zu etablieren, müssten längst aufgegebene Wirtschaftsformen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten wieder eingeführt werden. Auch auf dem AÖZA-Gelände findet deshalb eine eingeschränkte Beweidung mit alten Haustierrassen wie Vielhornschafen und Englischen Parkrindern statt. Damit ist das langfristige und dauerhafte Ziel verbunden, ein verhältnismäßig waldarmes Ökosystem herzustellen, das einer Vielzahl von Tier- und (Wiesen-)Pflanzenarten einen neuen Lebensraum bieten wird.

Europäische Kulturlandschaftsforschung

Die von der Arbeitsgruppe Küstenarchäologie des FTZ und dem AÖZA gewonnenen Erkenntnisse zur Landschaftsentwicklung und Siedlungsgeschichte bilden seit Ende 2000 einen wichtigen Bestandteil des europäischen Projektes "Pathways to Cultural Landscapes". Dieses Projekt stellt einen länderübergreifenden Zusammenschluss von öffentlichen und privaten Institutionen dar, die sich der Erforschung, Vermittlung und nachhaltigen Entwicklung mehrerer regionaler Kulturlandschaften angenommen haben. Die Schaffung eines gemeinsamen Forums zum Gedankenaustausch erfolgt mit Unterstützung durch das Programm "Culture 2000" der Kulturkommission der Europäischen Union.

Dem Verständnis der Kulturlandschaften dient dabei eine "Landschaftscharakterisierung", wie sie vorbildhaft in England entwickelt worden ist. Bei dieser Methode werden einzelne Teile einer ausgewählten Kulturlandschaft nach ihrer Entstehungszeit oder nach anderen Kriterien geordnet und flächenhaft kartiert. In der Landschaftscharakterisierung haben sich aber national sehr unterschiedliche Ansätze herausgebildet und der Stand der Entwicklung ist in Europa sehr verschieden. Daher werden neben einem Datenaustausch zwischen den europäischen Partnern die jeweiligen Standards diskutiert.

Ferner erfolgen EDV-gestützte Erfassungen von Denkmälern und Landschaftsteilen mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS). Diese Kartierung soll dabei sowohl der Modellierung als auch der Herausarbeitung von "Zeitscheiben" der als Beispielregionen ausgesuchten Kulturlandschaften dienen. Im Rahmen des Albersdorfer Projektes kann dabei auf die umfassenden Erfahrungen des FTZ als zentraler, interdisziplinärer Forschungseinrichtung zurückgegriffen werden.

Auch Mitglieder des Fördervereins des AÖZA arbeiten aktiv an der Erhaltung und Nutzung der Kulturlandschaft mit. Dieses ehrenamtliche Engagement ist besonders in einer mehr und mehr geschichtslosen Zeit, in der die gewachsene Kulturlandschaft zusammen mit einer lediglich auf kurzfristige Zeiträume orientierten Regionalplanung oft irreversibel beeinträchtigt wird, hoch zu bewerten. Leider erschwert aber die mangelnde archäologische und geographische Grundlagenforschung zur Kulturlandschaftsgenese der Geest ein nachhaltiges Management des Raumes. Hier einen ersten Akzent zu setzen, haben sich das FTZ und das AÖZA im Rahmen des Projektes zum Ziel gesetzt. Für das Küstengebiet Nordwestdeutschlands, Dänemarks und der Niederlande sind hingegen im Rahmen des LANCEWAD-Projektes sogar bereits Vorschläge zu einem nachhaltigen Umgang mit dem Kulturerbe erarbeitet worden (VOLLMER u. a. 2001).

Erste Forschungsergebnisse

Die Landschaftsplanung im Sinne des Albersdorf-Projektes erfordert die Erfassung aller zur Verfügung stehenden Daten und Informationen über archäologische, landschaftsökologische und touristisch relevante Objekte der Region Albersdorf.

Die Zusammenführung aller topographischen und thematischen Daten erfolgt mit einem bereits oben erwähnten Geographischen Informationssystem (GIS). Ein GIS stellt ein besonders geeignetes Instrument für die Verwaltung und Analyse von raumbezogenen Daten dar. Information zur Lage von Fundpunkten kann mit Hintergrundinformation zur Beschaffenheit dieser Plätze verbunden werden. Im Gegensatz zur analogen Karte können mit einem GIS mehrere Informationsebenen miteinander kombiniert werden und so z. B. zeitliche Entwicklungen, regionale Schwerpunkte und Besonderheiten auf Grundlage verschiedener Fragestellungen verdeutlicht werden.

Geographische Informationssysteme finden heute breite Anwendung in der Regional- und Umweltplanung, so dass die archäologischen Daten mit anderen raumbezogenen Daten verknüpft werden können. Zudem bietet es die Möglichkeit Datenbestände für einen langen Zeitraum mit vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten anzulegen, zu verändern oder zu aktualisieren.

Ziel der GIS-gestützten Bestandsaufnahme ist es, erstmals einen aktuellen, digitalen, fortschreibbaren Datensatz der archäologischen Landschaftselemente des Raumes Albersdorf zu erstellen, die Verteilung der Objekte in der Region aufzuzeigen und Gebiete intakter kulturhistorischer Aspekte hervorzuheben. Die Bewertung der Regionen führt zu Empfehlungen für die Raumplanung sowie den nachhaltigen Umgang mit der Kulturlandschaft.

Im Rahmen des Projektes wird auf den vorhandenen analogen oder auch digitalen Datenbestand in Behörden, Ämtern und Institutionen zurückgegriffen, es werden keine eigenen Datenerhebungen durchgeführt. Die Akquisition aller Objekte mit der vorhandenen Zusatzinformation sowie die Harmonisierung der Daten bezüglich ihrer geographischen Koordinaten, ihrer Qualität und ihrer Vollständigkeit erfolgt über eine externe ACCESS-Datenbank, die nach einem festgelegten Aufnahmeschlüssel aufgebaut ist.

Für die Aufnahme der archäologischen Fundstellen wird die geographische Lage der Objekte in dem Geographischen Informationssystem ArcView gespeichert. Die Verknüpfung der Lagepunkte mit der Objektinformation erfolgt über ein definiertes Schlüsselfeld.

Mit dem Ziel einer differenzierten Datenaufnahme wurden die in der Region vorherrschenden Denkmäler in einzelne Objekte untergliedert und digitalisiert. Diese umfasst Bodendenkmäler, Naturdenkmäler und Baudenkmäler.

Zu den Bodendenkmälern zählen in erster Linie Grabhügel, Großsteingräber, Historische Schanzen, Historische Grenzsteine, Wege, Schalensteine, Steinsetzungen, und Wallanlagen. Die Naturdenkmäler umfassen Bäume, Hochäcker, Kiesgruben, Findlinge und Wasserläufe. Baudenkmäler sind Aussichtstürme, Bauernhäuser, Kirchen und Mühlen. Diese digitale Basis kann durch weitere Objekte und Objekttypen erweitert werden.

Jedem Objekt werden zusätzlich Attributdaten zugewiesen, die eine genauere Beschreibung sowie eine Bewertung bezüglich Denkmalstatus, Besuchswert, Erhaltung, Gefährdung und historischen Wert enthalten.

Im Rahmen des Culture 2000-Projekts sind für das Amt Kirchspielslandgemeinde Albersdorf sowie die umliegenden Gemeinden ca. 300 Objekte digitalisiert worden. Es handelt sich dabei in erster Linie um Grabhügel. Auf diese Weise kann dem Benutzer mit Hilfe des Geographischen Informationssystems durch Zugriff auf eine Datenbank Information in Form von Tabellen und Fotos zur Verfügung gestellt werden. Der Datensatz steht anschließend für weitere Forschung und Landschaftsplanung zur Verfügung.

Vermittlung und Management der Kulturlandschaft

Der Zugang zur Kulturlandschaft im Rahmen des Projektes erfolgt nicht nur durch die GIS-gestützte Datenerfassung oder auch praktisch vor Ort durch Lehrpfade und Seminare, sondern neben dem Erfahrungsaustausch der Mitglieder des Projektes auch überregional durch die Möglichkeiten des Internet. Ein wichtiger Bestandteil des europäischen Kulturlandschaftsprojektes ist daher die Internetpräsentation unter www.pcl-eu.de, die neben der Informationsvermittlung auch als Kommunikationsplattform dient.

Im Gelände erfolgt eine Ausschilderung der Denkmälergruppen der Kulturlandschaften. In Dithmarschen kann hier auf das bereits verfügbare, ebenfalls mit Mitteln der Europäischen Union geförderte "Touristische Leitsystem" zurückgegriffen werden, das durch den Verein für Dithmarscher Landeskunde, die Arbeitsgruppe Küstenarchäologie des FTZ und die Touristikzentrale des Kreises Dithmarschen erarbeitet worden ist (Führer "Leitsystem?). Diese Maßnahmen sind als Teil eines kulturtouristischen Gesamtkonzepts zu verstehen, dass interessierte Besucher zu den Denkmälern leitet und sie dort informiert. Der Kulturtourismus ist ein wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen Landschaftsmanagements, das einem Ausgleich berechtigter ökonomischer Interessen und den Anforderungen des Landschafts- und Denkmalschutzes dienen soll. Hier internationale Standards zu erarbeiten ist eine weitere Aufgabe des Projektes "Pathways to Cultural Landscapes".

Wie bei den anderen 11 Projekten wird auch in und um Albersdorf ein "Kulturpfad" eingerichtet, um das kulturelle Erbe der Region besser zu veranschaulichen. Ausgangspunkt ist der "jungsteinzeitliche" Landschaftspark des AÖZA, für dessen engeres Gebiet seit Frühjahr 2002 ein Lehrpfad mit Wanderkarte für die Besucher zur Verfügung steht. Im Herbst 2002 ist die Herausgabe einer Wanderkarte für die Region vorgesehen, die sich vor allem - auf Grundlage der GIS-Kartierung - den gut erhaltenen und öffentlich zugänglichen Denkmälern der Jungsteinzeit widmen wird.

Ausblick

Mit dem Abschluss des europäischen Projektes "Pathways to Cultural Landscapes" Ende 2003 werden für die Geest um Albersdorf in Dithmarschen neben einer GIS-gestützten Dokumentation der wichtigsten Denkmälergruppen auch Empfehlungen für einen nachhaltigen Umgang mit dem Kulturerbe vorliegen. Durch die Ausschilderung verschiedener "Kulturpfade", die Herausgabe eines Wanderführers zur Kulturlandschaft, die Internetpräsentation, durch eine mobile Ausstellung und eine abschließende Publikation aller europäischen Einzelvorhaben des Projektes werden somit viele Möglichkeiten der unmittelbaren und faszinierenden Begegnung mit der Kulturlandschaft in und um Albersdorf für die Besucher geschaffen sein.

 

Literatur

Arnold 1991: V. Arnold, Archäologischer Wanderweg rund um Albersdorf - Ein Führer zu den ur- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Heide 1991.

Arnold 2000: Ders., Ur- und Frühgeschichte. In: Verein für Dithmarscher Landeskunde (Hg.), Geschichte Dithmarschens. Heide 2000, 17-70.

Behre 2001: K.-E. Behre, Umwelt und Wirtschaftsweisen in Norddeutschland während der Trichterbecherzeit. In: Kelm 2001 b, 27 - 38.

Bork 2001: H.-R. Bork, Urgeschichtliche Bodenentwicklung und Bodenzerstörung. In: Kelm 2001 b, 20 - 26.

Bork u. Reiss 2002: (Diplomarbeit Stefan Reiß zum Bodenaufschluss am Gieselauhang...)

Dierßen u. Jensen 2001: K. Dierßen u. K. Jensen, Waldweide, Kratts und die Erhaltung historischer Kulturlandschaften. In: Kelm 2001 b, 120 - 130.

Dörfler 2001: W. Dörfler, Von der Parklandschaft zum Landschaftspark. Rekonstruktion der neolithischen Landschaft anhand von Pollenanalysen aus Schleswig-Holstein. In: Kelm 2001 b, 39 - 55.

Kelm 1998: R. Kelm, Das Archäologisch-Ökologische Zentrum Albersdorf - Ein Bericht zum Stand der Arbeiten. Dithmarschen, Heft 3, 1998, 59 - 66.

Kelm 1999: Ders., Erste Rekonstruktionsarbeiten auf dem AÖZA-Projektgelände in Albersdorf. Dithmarschen, Heft 3, 1999, 72 - 74.

Kelm 2001 a: Ders., Die "Steinzeit-Tage" in Albersdorf - Erfahrungen mit einem neuartigen museumspädagogischen Programm. Dithmarschen, Heft 2, 2001, 57 - 58.

Kelm 2001 b: Ders. (Hg.), Zurück zur Steinzeitlandschaft. Archäologische und ökologische Forschung zur jungsteinzeitlichen Kulturlandschaft und ihrer Nutzung in Nordwestdeutschland. (Heide 2001).

Meier 2000: D. Meier, Landschaftsgeschichte, Siedlungs- und Wirtschaftsweise der Marsch. In: Verein für Dithmarscher Landeskunde (Hg.), Geschichte Dithmarschens. Heide 2000, 71-92.

Meier 2001: Ders., Landschaftsentwicklung und Siedlungsgeschiche des Eidersteder und Dithmarscher Küstengebietes als Teilregionen des Nordseeküstenraumes, Teil 1 und Teil 2. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie. Bonn 2001.

Touristisches Leitsystem: Führer ...

Vollmer u. a. 2001: M. Vollmer, M. Guldberg, M. Maluck, D. Marrewijk u. G. Schlicksbier. LANCEWAD - Landscape an Cultural Heritage in the Wadden Sea Region - Project Report. Waden Sea Ecosystem No. 12. Wilhelmshaven 2001.

Internetadressen

AÖZA: www.aoeza.de
Forschungs- und Technologiezentrum Westküste: www.uni-kiel.de/ftzwest/
EU Culture 2000 Projekt "Cultural Pathways ": www.pcl-eu.de
EU Interreg-II c-Projekt "LANCEWAD": www.lancewad.de
Kreis Dithmarschen (Touristisches Leitsystem): www.dithmarschen.de

 

Kartierung aller Elemente der Kulturlandschaft im Raum Albersdorf.
Die GIS-Arbeitsmaske für das Großsteingrab "Brutkamp" in Albersdorf als Beispiel für die Erfassung.
Detailkarte der Kulturlandschaftselemente im Bereich der Gemeinde Albersdorf.
Kartierung der Kulturlandschaftselemente aus der jungsteinzeitlichen Trichterbecherzeit und der Bronzezeit im Raum Albersdorf.
Kartierung des Besuchswerts der Kulturlandschaftselemente im Sinne einer nachhaltigen touristischen Nutzung.
(Klicken zum Vergrössern)  

 

  
design: Kai M. Wurm
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