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Main Echo, 11.01.2003

Bewaldete Buntsandsteinhöhen lassen sauerstoffreiche Quellbäche sprudeln

by Doris Pfaff


Naturschutzgebiet "Spessartwiesen" von Aubach und Birkler geprägt.

Wiesen. Erschreckend muten derzeit wieder die Bilder zerstörerischen Hochwassers in den Überschwemmungsgebieten an. Geradezu idyllisch schlängelt sich dagegen der Aubach durch den nördlichen Teil des Naturschutzgebietes "Spessartwiesen". Dauerregenfälle und sprudelnde Quellen haben war auch der Grasregion um Aubach und Birkler-Einmündung ziemliche Nässe verschafft, eine Überquerung auf dem ausgewiesenen Rundwanderweg "Hase" ist aber noch trockenen Fußes möglich.

"Perlen des Spessarts" taufte die Unterfränkische Regierung vor knapp zwei Jahren die Feuchtwiesen und Fließgewässer im neuen Naturschutzgebiet innerhalb des Naturparks Spessart.

Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit konnten im Mai des Jahres 2001 die ökologisch wertvollen Talbereiche des Aubachs, des Lohrbachs und der Lohr in einer Flächenausdehnung von über 250 Hektar als Landkreis übergreifendes Schutzgebiet der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ein weitläufiges Wandernetz verbindet die dazugehörigen Gemeinden Wiesen, Heigenbrücken, Wiesthal/Krommenthal, Neuhütten, Frammersbach/Habichsthal und Partenstein. Der Ursprung des Aubaches liegt, in Stein gefasst, am Rand des Wiesener Dorfplatzes. Das eigentliche Schutzggebiet beginnt aber erst am Ortsausgang bei der kommunalen Kläranlage.

Wasser aus dem Berg

Der Titel der Informationstafel "Wasser aus dem Berg" weist unmissverständlich auf die buntsandsteinigen Spessarthöhen entlang des Tales hin. Von bewaldeten Kuppen gespeichert, tritt saures, nährstoffarmes Wasser an stauenden Bodenschichten aus. Sauerstoffreiche, unverschmutzte Quellbäche können nun Lebensräume für charakteristische Tier- und Pflanzengemeinschaften bilden.

Als naturnahes Fließgewässer mit zahlreichen Schlingen prägt der Aubach die landschaftliche Umgebung. Naturnahe Flächen sind in der Lage, Hochwasser problemlos aufzunehmen. In Mulden und Senken kann Wasser zurückgehalten werden den Hochwasserspitzen werden so gekappt. Trotz der "Unberührbarkeit" der "Spessartwiesen" gilt es dennoch für den Naturschutz, die Täler unter menschlicher Obhut offen zu halten.

Dazu gehören zum Beispiel Mahd oder extensive Beweidung. Das rechtzeitige Fällen einzelner kleiner Bäume drängte in der Vergangenheit eine aufkommende Bewaldung zurück. Mit verschiedensten Maßnahmen ist im Projekt "Spessartwiesen" auch die Erhaltung und Gestaltung der "Kulturlandschaft Spessart" eingebunden. Sowohl die ehemals bewirtschafteten Flächen im "Wiesengrund" als auch im Seitenthal der "Birkler" erzählen von einer bewegten Vergangenheit rund um das Spessartdorf Wiesen. Das länderübergreifende archäologische Spessartprojekt bemüht sich derzeit erfolgreich um die Schaffung eines Kulturrundweges entlang dieser Route. Ein Hauptaugenmerk dürfte sich dabei auch auf die Überreste einer Schmetterlingsglashütte (aus dem Jahr 1765) am Birkberg richten.


 

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