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Gelnhäuser Neue Zeitung, 08.05.2002

Weitere Wege erschließen Kultur

Flörsbachtal. Auf vollen Touren läuft die Planung des zweiten Flörsbachtaler Kulturrundweges, der die Ortsteile Kempfenbrunn und Mosborn umfassen soll. Ein dritter Weg ist für das kommende Jahr für Flörsbach geplant Die Arbeitsgruppe, die sich aus Bürgermeister und Mandatsträgern, interessierten Bürgern, Mitarbeitern von Behörden und Institutionen sowie des "Archäologischen Spessartprojektes zusammensetzt, hat bereits ihre dritte Sitzung hinter sich gebracht und die Themenbereiche weitgehend festgelegt. Zeigen, was kaum mehr vorstellbar ist, lautete eine Schlagzeile bei Eröffnung des ersten Rundweges in Lohrhaupten und bezeichnete damit die Intention für die Schaffung dieser den ganzen Spessart überziehenden Einrichtungen sehr treffend. Die europaweite Erschließung und. Vermittlung von Kulturlandschaft wurde als Ziel des Projektes definiert, und bis zum Jahre 2003 sollen rund 40 Wege den. Spessart auf diese Weise erschließen und auch Besucher anlocken.

Als Kernstück kommunaler Kulturarbeit und wichtigen Baustein im Tourismusangebot bezeichnete Bürgermeister Horst Sakschewski das Vorhaben, das .von der Gemeinde nachhaltig unterstützt und gefördert wird.

Beginnen soll der neue Kulturweg an der Kirche in Kempfenbrunn, deren Turm aus der Zeit um 1200 stammen soll und. bei einer Renovierung um 1480 mit spätgotischen Wandmalereien versehen wurde, die man 1977 freigelegt hat.

Weitergeführt wird er über das Untertal mit seinen massierten Christbaumkulturen, sichtbares Zeichen einer geänderten Bewirtschaftungsform, die das Wort vom "grünen Fieber" prägten, bis Berfeld.

.Diese Rodungsfläche, die 1768 als Äquivalent für die Flörsbacher Neusiedlung in Mosborn auf "Entschluß" des damaligen Hanauer Erbprinzen Wilhelm für die Kempfenbrunner Einwohner angelegt wurde, sollte dazu beitragen, die Auswanderungswelle nach Amerika zu stoppen. Die Armut im Spessart war in jenen Jahren groß. Über den Glasgrund soll der Weg in das Laubersbachtal führen, wo in der Zeit von 1722 bis 1738 eine Glashütte betrieben wurde und eine Siedlung entstand, in der annähernd hundert Menschen gelebt haben sollen.

Mosborn, das jüngste Dorf im Spessart; wurde nach einem weiteren "Entschluß" des besagten Erbprinzen aus dem Jahr 1764 in den Jahren nach 1768 planmäßig mit acht "Gesäßen" angelegt, die teilweise heute noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind.

Über die Wolfshecken und die dortigen Terrassenäcker, die heute bewaldet sind, soll es wieder nach Kempfenbrunn gehen. Insgesamt rund zwölf Kilometer umfaßt der Weg, der durch eine reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft führt und den Menschen ein Stück Kulturgeschichte näher bringen soll.


 

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