Homepage
 The Project  
 Projects of the Partners  
 The Forum  
 Virtual Exhibition  
 Didactics  
 News  
 News  
 Press Comments  
 Service  
 
Imprint
  


Culture 2000

European Union

 

Press Comments


Main Echo, 19.05.2002

Legenden um ein verschwundenes Dorf und das Hochkreuz im Kinzbachtal

by Thomas Köhler


12. Kulturrundweg im Spessart eröffnet - Vier Ortschaften miteinander verbunden

Kleinwallstadt (Kreis Miltenberg). Den 12. Kulturrundweg im bayerisch-hessischen Spessart und den ersten im Landkreis Miltenberg eröffneten Vertreter der Landkreise Miltenberg, Aschaffenburg, Main-Spessart, Main-Kinzig sowie der Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg und der Bürgermeister von Kleinwallstadt am Samstag im Kleinwallstädter Ortsteil Hofstetten zusammen mit den Verantwortlichen des Archäologischen Spessartprojektes. Zuvor waren rund 80 Teilnehmer in einer Sternwanderung auf drei Teilstrecken zur Eröffnungsfeier an die Hofstettener Kirche gewandert, wo eine der elf Schautafeln enthüllt wurde.

Der Dreifachkulturweg »Am weißen Leimen« von Kleinwallstadt über Hofstetten und Hausen nach Eichelsbach ist eine von insgesamt rund 40 geplanten Routen im gesamten Spessart. Verwirklicht werden die Lehrpfade vom »Archäologischen Spessartprojekt« (Vorsitzender: Dr. Gerhard Ermischer). Es ist Teil des Programms »Pathways to Cultural Landscapes«, das europäische Kulturlandschaften durch Beschilderungen und Publikationen besser darstellen will. Es wird von der europäischen Kommission gefördert.

Der Verlauf des 25 Kilometer langen Rundweges, dessen drei Abschnitte auch getrennt voneinander begangen werden können; wurde von Mitgliedern einer Arbeitsgruppe um den Archäologen Dr. Gerrit Himmelsbach in Zusammenarbeit mit Behörden, Universitäten und historischen Vereinen erarbeitet von den beteiligten drei Gemeinden und Sponsoren finanziell unterstützt.

Landrat Roland Schwing (Miltenberg) sagte, das Spessartprojekt habe das Ziel, den Spessart als Kulturraum zu erforschen und neu zu bewerten. Die gängigen Klischees vom Spessart sollten durch ein differenzierteres Bild der historischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung ersetzt werden. Der Region sei in einer großen Umfrage die höchste Lebensqualität bestätigt worden. Diesen Standard gelte es zu erhalten. Der Tourismus sei für die wirtschaftliche Entwicklung von hoher Bedeutung. Die Eröffnung dieses Weges solle deshalb Anstoß für die Erschließung weiterer historischer Punkte im Landkreis Miltenberg sein.

Mit dem neuen Kulturrundweg werden erstmals vier Orte aus drei Gemeinden miteinander verbunden: Kleinwallstadt, Hofstetten, Hausen und Eichelsbach. Der Name »Am weißen Leimen« leitet sich ab von einem Graulehm-Vorkommen von Kleinwallstadt bis Eichelsbach, das dort früher als »Klebsand« abgebaut wurde. Auf der grünen Route, die an der Pfarrkirche in Kleinwallstadt beginnt (Länge: neun Kilometer), erhält der Wanderer auf vier Schautafeln Informationen über das Templerhaus, dessen Bausubstanz auf das Mittelalter als Entstehungszeit hindeutet. Auf dem Plattenberg wird die seltene Artenvielfalt dargestellt, die auf ein Kalksteinvorkommen zurückgeht. Zwei weitere Tafeln erzählen von Bürgstall »Waldenburg« und den Streuobstbeständen am Untermain mit dem einzigen bayerischen Steinkauzvorkommen. »Kunst und Kirchen« ist die gelbe Route betitelt (sieben Kilometer), die in Hofstetten beginnt.

Eine weiteres Thema behandelt die jahrelange Übernutzung des Waldes. Drei Tafeln der roten Route (elf Kilometer), beginnend in Eichelsbach, dokumentieren die Geschichte des verschwundenen Dorfes Kinzbach und des Hochkreuzes im Kinzbachtal, um dessen Entstehung sich einige Legenden ranken. Berichtet wird auch über die Eichelsbacher Passhöhe, wo sich eine jungsteinzeitliche Siedlung befand, und das Leben des Amateurarchäologen Freiherr von Haxthausen, der in dieser Gegend zahlreiche Ausgrabungen organisierte (wir berichteten gestern).

Die Strecke des Kulturrundweges ist mit dem gelben EU-Schiffchen auf blauem Grund gekennzeichnet. Das reich bebilderte Faltblatt »Am. weißen Leimen« ist bei den drei Gemeinden, dem Landratsamt Miltenberg und den regionalen Museen zu erhalten.

 

Im Kleinwallstädter Ortsteil Hofstetten wurde am Samstag in Anwesenheit von viel lokaler Prominenz eine der elf Tafeln des Dreifach-Kulturrundweges des archäologischen Spessartprojektes enthüllt, der von Kleinwallstadt über Hofstetten und Hausen bis Eichelsbach verläuft: (von links) Projektleiter Dr. Gerrit Himmelsbach (vorne), der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Karl Eyerkaufer, der Landrat des Kreises Main-Spessart, Armin Grein, Aschaffenburgs Oberbürgermeister Klaus Herzog, der Miltenberger Landrat Roland Schwing, Aschaffenburgs Landrat Dr. Ulrich Reuter und Kleinwallstadts Bürgermeister

Foto: Birgit Kühn


 
design: Kai M. Wurm
menu back print