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Lohrer Echo, 18.06.2002

Wenn die Josefseiche erzählen könnte: "Römer"-Geschichte(n) aus dem Spessart

Kulturwanderweg »Alle Wege führen nach Rom« am Sonntag offiziell eröffnet

Lohr-Ruppertshütten. »Alle Wege führen nach Rom« heißt der neue Kulturwanderweg in Anspielung auf den Spitznamen der Ruppertshüttener -»die Römer«. Rund 150 Wanderer beteiligten sich am Sonntag an der Eröffnung des über zehn Kilometer langen Weges durch Feldflur und Spessartwald.

Zweite Bürgermeisterin Brigitte Riedmann - sie vertrat den auf städtischem Betriebsausflug in Burgeis weilenden ersten Bürgermeister Siegfried Selinger - dankte dem Archäologischen Spessartprojekt für die Planung und Verwirklichung dieses Projektes.

Auf Initiative von Karl Floeder

Auch dem unermüdlichen Einsatz von Karl Floeder in Ruppertshütten sei es zu verdanken, dass der Kulturwanderweg verwirklicht wurde, meinte die aus Ruppertshütten stammende Zweite Bürgermeisterin. Die Stadt Lohr sei sehr froh, dass nun »alle Wege nach Rom führen«.

Landrat Armin Grein hob den geschichtlichen Aspekt der Kulturwanderwege im Spessart hervor. In Zukunft werde daher die Zusammenarbeit zwischen dem Naturpark Spessart, dessen Vorsitzender Landrat Grein ist, und dem Archäologischen Spessartprojekt noch verstärkt werden.

Dr. Gerrit Himmelsbach, beim Archäologischen Spessartprojekt für die Kulturwanderwege zuständig, meinte, dass dieser Weg hervorragend in das Netz der Kulturwanderwege passt. Das Programm nennt sich »Pathways to Cultural Landscapes« und hat sich die Erschließung und Vermittlung von Kulturlandschaften zum Ziel gesetzt. Die Kulturlandschaft Spessart, die eine Geschichte von 7000 Jahren auf weise, werde damit in ganz Europa bekannt und somit auch dieser Kulturwanderweg in Ruppertshütten, so Dr. Gerrit Himmelsbach. Die Gesamtkosten für die Erschließung des Weges wurden mit Fördermitteln der Europäischen Kommission, der Flurbereinigung Ruppertshütten und der Stadt Lohr finanziert.

Nach den offiziellen Worten ging's los. Die Josefseiche war das erste Ziel. Dieser Baum ist vermutlich so alt wie das 500-jährige Ruppertshütten. Wenn dieser Baum erzählen könnte, müsste wahrscheinlich so manche Geschichte von früher neu geschrieben werden. Die Strecke führte weiter über den Mistweg zum Säuwasen.

Dem heiligen Hubertus gewidmet

Am Hubertusbildstock, der vom früheren Forstmeister Rehak im Jahr 1951 erstellt wurde, berichtete der Ruppertshüttener Revierleiter Horst Hünsch in kurzen Sätzen über die Legende vom Bischoff und Missionar Hubertus. Der Legende nach war er ein begeisterter Jäger, bis ihm eines Tages angeblich ein Hirsch mit einem hell erläuteten Kreuz im Geweih erschien. Seit dieser Zeit ist er der Schutzpatron der Förster und Jäger.

Am Pferdsohl erinnerte Dr. Himmelsbach an die frühere Schwerstarbeit beim Holzrücken. Die Pferde fanden hier Abkühlung. Die Jagdhornbläser der Schützengesellschaft »Zur Bayerischen Schanz« bliesen hier für Wanderer. Nach einer kleinen Stärkung mit einer Hirschbratwurst führte der Weg zum einstigen Kloster Einsiedel.

Nur noch ein Bildstock und ein merkwürdig geformter Baum erinnern an das uralte Kloster, das um 1295 den Narnen Elisabethenzell trug und zunächst im Besitz der Grafen von Rieneck war, die es an das Kloster Oberzell bei Würzburg verkauften. Es könnte die Funktion eines Rastplatzes an der Birkenhainer Straße und einer Unterkunft gehabt haben.

Eindrucksvoller Ausblick

Über die Abteilung Röder führte dann der Weg die Wanderer zum Märzenrück, wo sich auch die vielen Fremden, die an der Eröffnung des Kulturwanderweges teilgenommen haben, ein Bild über die schöne Kulturlandschaft von Ruppertshütten machen konnten. Nach dem zum Teil sehr schweißtreibenden Weg hatten sich die Wanderer den Kaffee und Kuchen sowie das ein oder andere Bier bei der Schlussrast im Forstgarten von Horst Hünsch redlich verdient.

 

Beeindruckt von der Josefseiche waren die rund 150 Teilnehmer an der Eröffnungswanderung des Kulturrundweges Ruppertshütten. Der Baum am Waldrand ist vermutlich so alt wie das 500-jährige Ruppertshütten.

Fotos: Uli Heck

 

Dieser merkwürdig geformte Baum erinnert an das frühere Kloster Einsiedel.

 

Am Dorfplatz informiert die Übersichtstafel über den neuen Kulturwanderweg.


 
design: Kai M. Wurm
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