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Gelnhäuser Tageblatt, 20.04.2002

Die Kulturlandschaft erzählt Geschichten

by Jochen Schneider


Auch Freigericht will einen Kulturrundweg - Leiter des Spessart-Projektes informierte Vertreter von naturnahen Vereinen

FREIGERICHT. Die historische Birkenhainer Handelsstraße, europaweit beachtete Grabhügel mit Aufsehen erregenden Funden, die Rodfeldeiche oder der Teufelsgrund bei Neuses: Freigericht hat bedeutsame kulturelle Schätze zum Herzeigen und will langsam aber sicher Teil des europaweiten Kulturrundwege-Projektes werden. Projektleiter Dr. Gerrit Himmelsbach vom federführenden Verein Archäologisches Spessart-Projekt informierte am Donnerstagabend im Rathaus über Möglichkeiten, das Freigerichter Potential auszuschöpfen.

Ein Diavortrag von Dr. Himmelsbach erläuterte Vertretern von naturnahen Vereinen und Verbänden die Möglichkeiten für Freigericht anhand von neun bereits eröffneten Kulturrundwegen im hessischen und bayerischen Spessart. 30 sollen es bis 2004 werden. In Flörsbachtal oder etwa Gelnhausen-Höchst sind bereits Rundwege mit erklärenden und illustrierten Tafeln ausgestattet. Die Freigerichter wollen sich Zeit lassen. Eine zu bildende Arbeitsgruppe soll sich vierteljährlich treffen und bis etwa 2003 ein Konzept erstellen. Bis Herbst 2003/Frühjahr 2004 könne der Rundweg fertig sein, stellte Bürgermeister Manfred W. Franz in Aussicht. Dr. Himmelsbach: „Jeder Ort hat etwas, das es sonst nirgendwo gibt. Das gutes herauszufinden." Kulturhistorische Eigenheiten können archäologisch wertvolle Areale sein, aber auch alte Bauwerke, seltene Pflanzen, Industriedenkmäler oder von Menschenhand beeinflusste Landschaften wie Rückenwiesen zu Bewässerungszwecken. Auch auf den ersten Blick Gewöhnliches könne Geschichten erzählen. Geschichten, die auf 60 Zentimeter breiten und ein Meter hohen Tafeln an Ort und Stelle nachlesbar sein sollen. Auf fünf bis acht Kilometern Länge stehen dann etwa fünf Tafeln im Wert von jeweils 500 bis 600 Euro. Diese Verbindung zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeitsarbeit und der einheimischen Bevölkerung kostet etwa 10 500 Euro pro Rundweg, von der jeweiligen Gemeinde zu tragen. Laut Franz eine erschwingliche Angelegenheit. Es gelte, diverse Fördertöpfe des Landes anzuzapfen, um die Kosten noch zu drücken.

Die geladenen Gäste des Infoabends sammelten abschließend Ideen. Der Biebergemünder Forstamtsleiter Peter Warmbold schlug für Freigericht drei zentral verknüpfte Rundwege vor, ähnlich der Form eines Kleeblattes. Er hatte bereits ein Zehn-Punkte-Konzept erarbeitet. Kleinbahn-Trasse, ehemalige Zigarrenfabriken, Hofgut Träges, Sandkaute, Teufelsgrund und Sölzert waren unter anderem enthalten. Horst Karger, Vorsitzender des Natur- und Angelvereins Neuses, brachte die alte Rodfeld-Eiche ins Spiel. Auch er zeigte sich zur Mitarbeit bereit.

Das Vorhaben biete die Möglichkeit, sich mit der Heimat zu identifizieren. Die Freigerichter Kulturweg-Aktivisten haben einen Trumpf in der Hand: Kreisarchäologe Hans-Otto Schmitt ist Somborner und wird seine Kompetenz und Erfahrung in den Arbeitskreis einbringen.


Dr. Gerrit Himmelsbach (links) und Kreisarchäologe Hans-Otto Schmitt vor der Vitrine mit archäologischen Funden aus Freigericht.

Bild: Scheider


 
design: Kai M. Wurm
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