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Main Post, 13.04.2002

Für zwei Stunden in die Geschichte

by Ivo Knahn


Auf den Spuren des Schwerspats - Kulturrundweg in Partenstein wird eröffnet

Partenstein Bürgermeister Heinz Steigerwald und Dr. Gerrit Himmelsbach, Leiter des Archäologischen Spessart-Projekt (siehe unten), eröffnen am heutigen Samstag den Kulturrundweg Partenstein. Damit wird eine alte Idee neu belebt. Die Bevölkerung ist zu der Feier willkommen.

Auf dem drei Kilometer langen Rundweg (100 Meter Höhenunterschied können sich Partensteiner und ihre Gäste über die Geschichte des Bergbaus im Ort informieren. Das können sie bereits seit 1992, als der Weg erstmals offiziell eröffnet wurde. Doch jetzt ist vieles neu. An den zehn Jahre alten hölzernen Schautafeln hatte der Zahn der Zeit genagt. Sie wurden durch metallene Tafeln ersetzt, die Informationen wurden gründlich überarbeitet. „Die Texte sind umfangreicher, die Informationen detaillierter“, sagt Dr. Wolfgang Nätscher. Nätscher betreut das Museum „Ahler Kram“ in Partenstein und ist maßgeblich am Kulturrundweg beteiligt. Gemeinsam mit der Würzburger Kunsthistorikerin Susanne Hoffmann und Dr. Gerrit Himmelsbach aus Aschaffenburg hat er die Info-Tafeln überarbeitet.

Start zudem rund zweistündigen Spaziergang ist am Museum „Ahler Kram“ in der Ortsmitte. Dort bietet die erste Schautafel einen Einblick in die Geschichte des Bergbaus in Partenstein. Bis 1948 wurde dort Schwerspat abgebaut. Der Bergbau war bis dahin der wichtigste Erwerbzweig. Zurück in diese Zeit führt der Kulturrundweg.

Bei der zweiten Station am Bahnhof gibt es Informationen zur Frühindustrialisierung im allgemeinen und der Transportwege des Partensteiner Schwerspats im speziellen. Weiter geht es durch das Schnepfental, wo die mit Gestein beladenen Fuhrwerke bis heute tiefe Rillen im Steinboden hinterlassen haben. Über den Erichstollen (dritte Schautafel) geht es weiter zum Marienschacht, wo die letzten Informationen warten.

Überregional bekannt werden

10 500 Euro kostete die Überarbeitung des Weges. Die Kosten dafür teilen sich die Dr.-Gustav-Woehrnitz-Stiftung, die Direktion für Ländliche Entwicklung und die Gemeinde Partenstein. Die Neugestaltung ist Teil des Archäologischen Spessart-Projektes, wie dessen Leiter Himmelsbach weiter erklärt. Zuschüsse habe es von dieser Seite allerdings keine gegeben. Für Himmelsbach ist der Weg eine „tolle Sache“: „Einblicke in die Geschichte des Schwerspat gibt es einzig in Partenstein", sagt er.

Wolfgang Nätscher hofft, dass der Kulturrundweg unter dem Dach des Archäologischen Spessart-Projektes neuen Aufwind erfährt: „Der Weg war auch bisher ganz gut besucht. Aber uns fehlte die überregionale Bekanntheit.“ Das könnte sich ändern: Überall, wo es in Europa einen Kulturrundweg gibt, wird ab sofort auch auf den in Partenstein hingewiesen.

Zur Eröffnung des Kulturrundweges ist die Bevölkerung am heutigen Samstag eingeladen. Ab 10.30 Uhr begrüßt Bürgermeister Heinz Steigerwald die Gäste. Von 10.45 bis 12.15 Uhr geht es auf den Rundweg. Wolfgang Nätscher und Gerrit Himmelsbach informieren ausführlich.

Archäologisches Spessart-Projekt

Das Archäologische Spessart-Projekt (ASP) ist hervorgegangen aus dem Spessartkongress in Bad Orb 1995, getragen von den Landkreisen Aschaffenburg, Miltenberg, Main-Spessart, Main-Kinzig und der Stadt Aschaffenburg. Vorsitzender ist Dr. Gerhard Ermischer, Archäologe bei den Städtischen Museen Aschaffenburg. Das ASP beschäftigt fünf feste Mitarbeiter. Es sind Historiker, Kunsthistoriker, Archäologen und Geografen. Seit 1999 ist der Historiker und Archäologe Dr. Gerrit Himmelsbach Projektleiter. Sitz ist im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg. Zweck des ASP ist es, die Kulturgeschichte des Spessarts zu erforschen und zu vermitteln. Das ASP wird durch das EU-Projekt Pathways to Cultural Landscapes gefördert. Seit kurzem ist der Vorsitzende des ASP beratendes Mitglied im Europarat in Straßburg.

 

Dr. Wolfgang Nätscher im Museum „Ahler Kram“ in Partenstein. Hier startet der Kulturrundweg, der in die Geschichte des Bergbaus in Partenstein führt.

Foto: Ivo Knahn


 
design: Kai M. Wurm
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