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Culture 2000

European Union

 

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Main-Echo, 12.12.1999

Kulturlandschaft Spessart: EU-Förderprojekt geplant

Archäologische Initiative lud zum europäischen Treffen

von Sonja Maurer de Aguirre

Aschaffenburg. Die Kulturlandschaft Spessart in ihrer ursprünglichen Form erhalten, ohne ihre Nutzung auszuschließen, das ist das Ziel des Archäologischen Spessart-Projekts mit Sitz in Aschaffenburg. Erforschung und Vermittlung der Kulturgeschichte der einst so abgelegenen Region stehen dabei im Mittelpunkt der Initiative, die auch auf europäischer Ebene tätig ist. Zur Neugründung des EU-Projekts »Cultural Landscapes« (Kulturlandschaften) trafen sich am Wochenende zehn Partner aus Europa zur Projektvorbereitung in der Aschaffenburger Volkshochschule.

Aus Tschechien, Dänemark, Ungarn, England, Irland, Schweden und natürlich Deutschland stammen die neuen Partner des Archäologischen Spessart-Projekts, die sich - wie die Aschaffenburger Gastgeber der Förderung bislang vernachlässigter Landschaften in Europa verschrieben haben. Beim Treffen in der Volkshochschule diskutierten sie Vorschläge und Ideen, wie sie wirtschaftlich rückständige Gebiete oder abgelegene, wenig erforschte Regionen mit zum Teil schlechtem Image aufwerten könnten.

Ziele festlegen

Am Ende der Tagung sollen genaue Zielsetzungen für das neu zu gründende EU-Projekt »Cultural Landscapes« stehen, das im Jahr 2000 bei der Europäischen Kommission zur Aufnahme beantragt und dessen Federführung von Deutschland übernommen wird.

Doch die EU-Förderung ist nicht das einzige Ziel der Arbeitssitzungen am Wochenende. Europäische Zusammenarbeit und Auslotung von Strategien stehen im Mittelpunkt des Erfahrungsaustausche, der den Landschaften zugute kommen soll. Dass finanzielle Mittel nicht allein Antrieb zur Zusammenarbeit von Archäologen, Historikern, Kulturbeauftragten und Naturkundlern über die nationalen Grenzen hinaus sind, beweist bereits ihr Zusammenhalt in der Vergangenheit. Über das ebenfalls von der EU geförderte Projekt »European Cultural Paths« hinaus, haben das Archäologische Spessart-Projekt und seine vier Partner aus Dänemark, Schweden, Estland und Norwegen die Kooperation aufrechterhalten und inzwischen neue Länder hinzugewonnen.

»Dennoch war es erst die Unterstützung durch die EU, die das Archäologische Spessart-Projekt möglich machte«, weiß Gerrit Himmelsbach, Archäologe und Projektleiter. Mit den EU-Mitteln konnten Ausstellungen, Landschaftsführungen, Ausgrabungen und geophysikalische Bodendurchleuchtungen realisiert werden, die letztlich der Bevölkerung des Spessarts ihre Landschaft näher bringen sollen.

Mit der Landschaft identifizieren

»Die Leute sollen sich mit der Landschaft identifizieren und sie deshalb schützen«, erklärt Himmelsbach das Ziel der Projekte in Frammersbach, im Rinderbachtal oder in Haibach, wo uralte Baumbestände, Bewässerungsgräben und die Ketzelburg näher erforscht wurden.

Doch nicht alles kann geschützt und ausgegraben werden. Dabei die richtige Auswahl zu treffen, ist nicht immer leicht. Dieses Problem kennt auch Charles Mount aus Irland, wo die wirtschaftliche Expansion so viele Ausgrabungsstätten zu Tage fördert, dass Aufarbeitung und Schutz der Gebiete kaum noch zu bewältigen ist. Hilfe und neue Ideen erhofft sich Mount vom Austausch mit der europäischen Interessengemeinschaft.

Den europäischen Gedanken in konkrete Projekte umsetzen, dies ist auch der Leitsatz von Gerrit Himmelsbach. Dass in und um Aschaffenburg immer häufiger von der Region Spessart als »Kulturlandschaft« gesprochen wird, ist für ihn bereits ein enormer Erfolg.


 
design: Kai M. Wurm
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