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Dithmarscher Rundschau, 05.03.2002

Historische Kulturlandschaft Dithmarschen beeindruckt Engländer und Schweden

Historische Kulturlandschaft hat aktuelle Bedeutung

von Fritz Buchholz

100 Geologen und Archäologen nahmen am vierten Kolloquium des Archäologisch Ökologischen Zentrums Albersdorf teil. Vorträge bestimmten den ersten Tag, eine Exkursion zu landschaftlichen Kulturdenkmälern in Dithmarschen den zweiten.

ALBERSDORF - Ein Blick vom Klever Hang über die Hennstedter Knicklandschaft und der südwärts fließenden Broklandsau beeindruckte während einer Exkursion durch die einmalig schöne historischen Kulturlandschaft Dithmarschens zahlreiche Professoren, Doktoren, Geologen, Archäologen und Diplom-Historiker aus ganz Deutschland sowie zwei Gastredner aus Schweden und England. Sie alle nahmen am vierten Albersdorfer Kolloquium teil.

Durch das zweitägige Programm mit rund 100 Gästen führten Dr. Volker Arnold vom Museum für Dithmarscher Vorgeschichte in Heide, Dr. Dirk Meier vom Forschungs- und Technologiezentrum Westküste in Büsum und Diplom-Prähistoriker Rüdiger Kelm vom Archäologisch Ökologischen Zentrum Albersdorf (AÖZA).

Der erste Tag fand im Albersdorfer Bürgerhaus statt und war gekennzeichnet von zahlreichen Fachvorträgen. Zu den Gastredner zählten Professor Dr. Lars Larsson von der Universität Lund in Schweden und Dr. Graham Fairclough von der Englischen Heritage in London. Beide erzählten von Projekten ihrer Heimatländer.

Interessante Beiträge gab es aus weiten Teilen Deutschlands, wie zum Beispiel vom Federsee in Schwaben, aus dem Spessart, vom Ochsenweg mit dem Landschaftserlebnispfad Kropper Busch bei Schleswig und dem Naturerlebnisraum Schäferhaus im Nachbarkreis.

Mikrobiologische Gefährdung von Steindenkmälern am Beispiel Schalenstein in Bunsoh, Landschaftsentwicklung im Gebiet der Flur Reddersknüll in Albersdorf und das landesweite Kulturlandschafts-Kataster wurden genauso angesprochen wie die Landschaftsplanung als Chance für Kulturlandschaften und deren Management. Im Mittelpunkt der Gespräche stand natürlich das AÖZA. Seit fast fünf Jahren verfolgt das Projekt das Ziel, eine jungsteinzeitliche Kulturlandschaft der .Zeit vor rund 5 000 Jahren zu rekonstruieren. Dazu gehört es auch, Elemente und Spuren der historischen Kulturlandschaft im Bereich der südlichen Dithmarscher Geest zu erfassen und für eine nachhaltige touristische Nutzung zu erschließen. „Neben dieser besucher- und vermittlungsorientierten Zielsetzung wird die möglichst standardisierte und damit überregional vergleichbare Erfassung historischer Kulturlandschaften für die Entwicklung von Landschaftsplänen und Landschaftsschutzkonzepten in Zukunft immer bedeutender", so Projektleiter Rüdiger Keim vom AÖZA.

Die Tagung wurde durch das Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen des Agenda-21-Programms . für die Erarbeitung integrierter Schutzkonzepte finanziell gefördert. Die Veranstaltung fand zudem Anerkennung durch die Kampagne „Leben braucht Vielfalt" des Bundesumweltministeriums.

Während der Exkursion am zweiten Tag durch historische : Landstriche Dithmarschens wurden Fragen der Erfassung und der aktuellen Gefährdung erörtert - „um daraus Konsequenzen für ihre Erhaltung und Nutzung im Rahmen einer nachhaltigen Landschaftsplanung zu ziehen", umschrieb Dr. Volker Arnold die Zielsetzung. Die Exkursion begann im AÖZA und führte über ein Hügelgräberfeld zu den Sarzbütteler Schanzen und durch Hockäcker und Kratt bei Bargenstedt in den Meldorfer , Raum, wo die Barlter Narschhufensiedlung und Grabungen bei Busenwurth besichtigt wurden. Über die älteste Deichlinie Dithmarschens führte die Route bis Wöhrden.

Nach einer Mittagspause in Heide wurde die Fahrt fortgesetzt in die Geestrandsiedlungen und Wurfenreihe bei Tiebensee. Nach einem Besuch der frühmittelalterlichen Burgwallanlage „Stellerburg" gingen die Teilnehmer auf , Spurensuche in der Moorkolonisation bei Schlichting. Über die frühneuzeitliche Schanzanlage „Tielenbrücke" bei Schalkholz ging es zurück nach Albersdorf, wo im nächsten Jahr das fünfte Kolloquium ansteht.

Hatten zum vierten Kolloquium eingeladen (v.l.): Dr. Volker Arnold, Dr. Dirk Meier und Diplom-Prähistoriker Rüdiger Kelm. Foto: ha


 
design: Kai M. Wurm
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