Homepage
 The Project  
 Projects of the Partners  
 The Forum  
 Virtual Exhibition  
 Didactics  
 News  
 News  
 Press Comments  
 Service  
 
Imprint
  


Culture 2000

European Union

 

Press Comments


Dithmarscher Rundschau, 01.10.2003

Abschluss-Tagung mit Perspektive

by Angela Schmid


Kulturlandschaften sind mehr, als nur Bäume. Sträucher oder Denkmäler. Sie werden in einem EU-Projekt unter Albersdorfer Leitung erforscht und geschützt. In Heide fand das sechstägige Projekt am Montagabend seinen Abschluss.

Dithmarschen - "Ich bin nicht nur wegen der billigen Flüge hier." Für Dr. Graham Fairclough ist es bereits der sechste Besuch in Dithmarschen. Dem Briten ging es um den Erfahrungsaustausch mit Kollegen vom "Archäologisch-Ökologischen Zentrum Albersdorf" (AÖZA). Gemeinsam mit Experten aus Irland, Schweden, Dänemark, Estland, Italien und Tschechien sind sie in dem europäischen Projekt "Pathways to Cultural Landscapes" verbunden. Am Montag trafen sich die Teilnehmer zur Abschlusstagung im Heider Kreishaus.

Die Idee, das Projekt nach Dithmarschen zu holen, hatte Archäologe Dr. Dirk Meier. "Ich wollte ein lokales Projekt auf die internationale Ebene bringen." Überredungskünste musste der ehemalige Mitarbeiter des Forschungs- und Technologiezentrums Büsum dabei nicht unter Beweis stellen. Mit dem Albersdorfer Bürgermeister Manfred Trube fand er sofort einen Mitstreiter.

"Es ist gelungen, ein Stück Europa nach Dithmarschen zu bringen", sagte Landrat Dr. Jörn Klimant während der Tagung. Ein sechstägiges Programm mit Seminaren und Exkursionen rund um archäologische Themen stellte Bürgermeister Manfred Trube für 60 Experten aus über zwölf Ländern auf die Beine. "Das Programm macht europäische Kulturlandschaften anschaulich, begreifbar, hörbar und schmackhaft", sagte Trube. Die Teilnehmer seien begeistert gewesen. Nur von der geringen Resonanz während des öffentlichen Abschlussseminars im Heider Kreishaus war der Organisator enttäuscht.

Kulturlandschaften sind mehr, als nur ein paar Bäume, Sträucher oder Denkmäler. Sie prägen einen Landstrich, zeichnen sich durch historische Strukturen aus und spiegeln das Selbstverständnis der Einwohner. Dabei verändern sich die Landschaften durch industriell geprägte Landwirtschaft, Bergbau oder den Autobahnbau immer wieder. Dies kann schnell zu einer Verödung der Region und damit zum Verlust der Identität und kulturellen Vielfalt führen. In dem Projekt "Pathways to Cultural Landscapes" versuchen Archäologen, Geografen, Ökologen und Denkmalschützer mit diesem Prozess entgegen zu wirken.

Drei Jahre haben die beteiligten Regionen in dem mit 1,5 Millionen Euro geförderten Projekt die Historie erforscht, jetzt richten sie ihren Blick in die Zukunft. Projektgründer Dr. Gerhard Ermischer aus Aschaffenburg bereitet zusammen mit dem Projektmanager Harald Rosmanitz einen weiteren Projektantrag für das europäische Programm "Culture 2000" vor. Für den Wissenschaftler ist es an der Zeit, die Kulturlandschaften auch nach außen hin bekannter zu machen und touristische wie pädagogische Aspekte mit einfließen zu lassen. Für Ermischer ist dies die Gelegenheit, neue Partner zu integrieren. "Gespräche mit Island und den Niederlanden laufen bereits", sagt der Wissenschaftler. Auch über Kooperationen mit der Türkei, der Schweiz und der Ukraine und anderen europäischen Ländern werde nachgedacht. Und als federführender Projektpartner ist auch Albersdorf wieder dabei. Neben dem Aufbau eines "ARCHAEUMS" auf dem AÖZA-Gelände, planen Manfred Trube und Prähistoriker Rüdiger Kelm vom AÖZA, Workshops und eine internationale Sommerschule. Auch der schon stattfindende Schüleraustausch mit einem Gymnasium in Tallinn (Estland) soll fortgesetzt werden. An einem Internationalen Projekt mitzuwirken, bedeutet für Kelm nicht nur "Anregungen für die Kulturlandschaftserfahrung und Erhaltung", es ist auch finanziell für die Region von Bedeutung. Allein 200 000 Euro sind im Rahmen des EU-Projektes nach Dithmarschen geflossen und vielleicht werden es in Zukunft noch mehr.

 


Internationales Flair im Heider Kreishaus: Gastgeber Manfred Trube (4. v. li.) und Landrat Dr. Jörn Klimant (2. v. re.) feierten mit ihren Gästen den Abschluss des Projektes "Pathways to Cultural Landscapes".


 
design: Kai M. Wurm
menu back print