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Culture 2000

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Main Echo, 29.01.2003

Erinnerungen an Sandstein und Schwerspat im Spessart

Acht Kilometer langer Kulturrundwanderweg um Oberbessenbach vorgesehen

Bessenbach. Über das Archäologische Spessartprojekt erhält nun auch Bessenbach einen Kulturrundwanderweg. Der Rundweg ist etwa acht Kilometer lang und in drei bis vier Stunden zu bewältigen. Für ungeübte Wanderer kann der Weg in der Mitte unterbrochen werden. Vom Bremental gelangt man dann in etwa 15 Minuten talwärts nach Oberbessenbach. In einer außerordentlichen Jahresversammlung hatte der Heimatbund Oberbessenbach den Kulturrundwanderweg beraten und den Bau einstimmig beschlossen Seither hat der Heimatbund unter der Leitung von Dr. Gerrit Himmelsbach, mit Nutzung von Dr. Jürgen Jung (beide vom Spessart-Projekt) und der Museumsleiterin der Stadt Aschaffenburg Dr. Ingrid Jenderko-Sichelschmidt den Rundweg erkundet, auf dem sowohl geschichtliche als auch geologische Besonderheiten im Bessenbachtal vermittelt werden sollen. Der von der Europäischen Union geförderte .und mit Hilfe des Spessartprojektes zu verwirklichende Kulturrundwanderweg nimmt nun Form an. Als Ausgangspunkt wurde der Kirchberg gewählt, der ohnehin auf eine sehr alte Geschichte verweisen kann. Auf der ersten Bildtafel dürfen natürlich die Filialgemeinden der Oberbessenbacher Stammkirche nicht fehlen. Im weiteren Verlauf führt der Weg über den Kirchpfad ins Oberdorf, wo früher der Mühlbach das Wasser bis zur Dienersmühle in seinem Bett führte. Vorbei am Felsenkeller des ehemaligen Gasthauses »Zur Krone« und dem Schwerspatstollen der während des Zweiten Weltkrieges ausgebaut wurde und als Luftschutzbunker diente, gelangt der Wanderer über die Zeckenmühle in einem leichten Anstieg bis zum Hägberg.

Hier wird eine zweite Bildtafel auf den Schalenstein verweisen, der entgegen aller bisherigen Erzählungen ein reines Naturprodukt ist. Im Volksmund wird der Sandsteinblock auch »Hollestein« genannt: Früher in den schneereichen und kalten Wintern soll hier Frau Holle gesessen haben, um die Betten über dem Bessenbachtal auszuschütteln Entlang des Waldweges geht es jetzt in Richtung Osten am Rhonebusch vorbei und dann in Richtung See zum Biotop im Bremental. Hier ist die Hälfte der etwa acht Kilometer langen Strecke zurückgelegt. Nun geht es zum Sennigenweg, wo die ehemalige B 8 überquert wird und der Kulturrundweg auf einen Sandsteinbruch, der bis in die 60er Jahre genutzt wurde, trifft. Gleich am Anfang des Steinbruches war bis in die 60er Jahre eine Gaststube mit Freisitz in Betrieb. Gerne sind die Kleinbauern bei ihren all sonntäglichen Flurgängen dort eingekehrt Heute noch weisen Mauerreste vom Gastraum, eine Halle und das Wohngebäude auf den Sandsteinabbau hin. Gleich hinter dem Wald öffnet sich das Bessenbachtal und bietet, je weiter man den Weg entlang geht, einen Rundblick, in dem der Kirchberg von Oberbessenbach dominiert. Am Sandbildstock biegt der Wanderer bergwärts ab und erreicht bei bequemem Aufstieg die Alte Poststraße und das Posthalterkreuz. Das vielbeschriebene und sagenumwobene Denkmal zieht immer wieder zahlreiche Wanderer magisch an und verleitet zum innehalten Von diesem höchsten Punkt des- östlichen Bessenbachtales geht es talwärts bis zum Gänskreuz, ein schadhaftes Sandsteinkreuz mit eingemeißelten Zeichen unterhalb des Mainzer Rades. Von da an geht es jetzt nur noch bergab durch den Wald bis Oberbessenbach. Abschluss des Rundwanderweges soll das Backhaus sein, wo mit einer weiteren Schautafel auf den geologischen Aufbau des Bessenbachtales hingewiesen wird Zusatzschmankerl ist die von Hugo Maier gebaute astronomische Uhr. Am Ende des Weges sind es ganze drei Minuten über die. Mühlhohle bis zum Kirchberg.

 

Das Posthalterskreuz bei Oberbessenbach: Anziehungspunkt beim traditionellen Berggottesdienst, ansonsten Ziel vereinzelter Wanderergruppen. Nun wird das Kreuz in den ersten Kulturrundwanderweg für das Bessenbachtal aufgenommen und so einem breiten Publikum bekannt.


 
design: Kai M. Wurm
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