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Main Echo, 24.01.2002

Gleich zwei Kulturwanderwege sollen auf der Fränkischen Platte erschlossen werden

Kulturhistorischer Gertraudenpfad und Waldrundweg / Finanzierung und weitere Pläne

Steinfeld. Zu einer weiteren Arbeitssitzung des Spessartprojektes trafen sich am Dienstagabend knapp 20 interessierte Zuhörer im Steinfelder Sportheim. Bürgermeister Matthias Loschert konnte dazu auch den Projektleiter des archäologischen Spessartprojektes Dr. Gerrit Himmelsbach begrüßen.

Die geplanten Kulturwanderwege sollen verbinden, zusammenführen und außerdem nach außen hin zeigen, über welche Besonderheiten eine Gemeinde in der Kulturlandschaft verfügt, so Himmelsbach einleitend. Bei der Erklärung des Waldrundweges an so markanten Punkten wie Keltenbuche, Hügelgrab und Turmstumpf (zwei Bodendenkmäler), der Landwehr (Wall zum Überqueren von sumpfigem Gelände), dem Marterkreuz sowie den Drei Eichen und nicht zuletzt am »Huimannstein« vorbei wurden die Ausführungen von Dr. Himmelsbach durch den Revierförster Stefan Hof ergänzt. Alle Ziele liegen nördlich von Steinfeld und Hausen an der ehemaligen alten Lohrer Straße.

Weiter ging es im Gespräch mit dem Weiler Erlenbacher Höfe mit seinem Dichter Hermann Sendelbach sowie Kaspar Leyser, einem gebürtigen Hausener, der im Bauernkrieg um 1500 als einer von drei Bauernführern in Karlstadt enthauptet worden sein soll.

Eine weitere Anregung lieferte Dritter Bürgermeister Johannes Ritter, indem er den kulturhistorisch belegten Gertraudenpfad von Karlburg beziehungsweise von der Karlburg über Steinfeld, Waldzell und der Gertraudenkapelle nach Neustadt erklärte. Auf diesem Weg soll die heilige Gertraud, die Gründerin des Benediktinerklosters Karlburg, zum anderen Benediktinerkloster Neustadt gewandert sein. Mit den Wallfahrtswegen nach Maria Buchen würde durch den ost-west-gerichteten Gertraudenpfad und die nördlich führenden Wallfahrtswege in Steinfeld sogar ein Kreuzungspunkt entstehen, das den Kulturwanderweg Fränkische Platte auf die Gemeinde Steinfeld zentriert, so Projektleiter Himmelsbach.

In der Diskussion kam man weiter zur Erkenntnis, dass entlang des »Pfades« die jeweiligen Kirchen, der Waschkeller in Steinfeld unterhalb der Kirche, in Waldzell der ehemalige Gutshof des Klosters Neustadt, sowie der Hute- oder Hütewald oberhalb der Gertraudenkapelle liegen und mit in diesen Weg integriert werden müssten. Nicht weit abseits würde auch die Valentinskapelle - besser bekannt als »Rohrbacher Kirchle« -liegen.

Früher soll hier eine große Heerstraße gewesen sein, auf der auch die »Linereiter« (Leinreiter), die mit ihren Pferden die Lastkähne flussaufwärts zogen, die Abkürzung zurückritten.

Ein paar hundert Meter nordwestlich der Gertraudenkapelle fließt der Zeller Graben kurz vor seiner Mündung in den Main durch eine malerische Schlucht an der Fuhrmannsquelle vorbei. Da der Forst hier keine Eingriffe macht beziehungsweise wegen des Geländes keine machen kann, hat sich hier ein naturwachsendes Paradies für Pflanzen und Tiere entwickelt, so Förster Hof.

Projektleiter Himmelsbach kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: »Was ihr hier habt, reicht ja für drei Rundwege.«

Bürgermeister Matthias Loschert brachte auch noch die Geologie ins Spiel, da in Steinfelder Gemarkung der Muschelkalk und der Buntsandstein sehr nahe zusammen zu Tage treten, was in mehreren Steinbrüchen deutlich wird. Trotz des vielen Materials ermutigte Himmelsbach die Bevölkerung, sich weitere Gedanken zu machen und sie in der nächsten Sitzung Ende März einzubringen.

Die Finanzierung der Wege in Höhe von je 10500 Euro erläuterte Himmelsbach an Hand zweier Beispiele. Einmal hätte im westlichen Spessart eine Gemeinde zu 100 Prozent die Kosten alleine getragen, und bei Lohrhaupten hätten Sponsoren komplett die Kosten übernommen. Dazwischen gebe es bestimmt auch ein Steinfelder Modell, so Himmelsbach aufmunternd in die Reihen der Zuhörer.

Revierförster Stefan Hof erklärte sich bereit am Samstag, 23. Februar, interessierten Bürgern den geplanten Waldrundweg rund um den »Huimannstein« zu zeigen, Start ist um 13 Uhr am Neuen Weg zwischen Schucksmühle und Buchenhof an der Straße von Hausen nach Lohr. Abschließend wird es eine Brotzeit an der Waldarbeiterhütte geben, die von den beiden Obst- und Gartenbauvereinen aus Steinfeld und Hausen vorbereitet wird.


 
design: Kai M. Wurm
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