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Main-Echo, 06.09.2002

"Lernen als den Königsweg begreifen, den wir mit eigener Kraft gehen müssen"

Auftakt zur »Lernenden Region main-kinzig + spessart«: Ein »Netzwerk für Bildung«

Hanau Die Menschen zwischen Lohr und Maintal können ab sofort Nutznießer eines umfassenden »Netzwerks für Bildung« sein, das sich zum Ziel gesetzt hat, das »lebensbegleitende Lernen« in allen Alterstufen und Lebensphasen zu unterstützen. Die »Lernende Region main-kinzig + spessart«, wie sich das Netzwerk nennt, ist eine von bundesweit 40 Regionen, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den nächsten Jahren mit insgesamt rund 60 Millionen Euro fördert.

Im hessischen Main-Kinzig-Kreis und im bayerischen Spessart sind Dutzende von Schulen, Behörden, Vereinen und Institutionen an dem Projekt beteiligt, das gestern mit einer offiziellen Auftaktveranstaltung in Hanau begonnen hat.

Die »Lernende Region main-kinzig + spessart« will in den kommenden Jahren einige Initiativen starten, um einen »Beitrag zum lebensbegleitenden Lernen« zu leisten, aber auch die Entwicklung der Region voranzutreiben. Eines der Ziele ist es, die Transparenz der zahllosen Bildungsangebote zu verbessern. Im Internet soll dazu ein »virtuelles Bildungsportal« geschaffen werden, das umfassend über den regionalen Bildungsmarkt informiert.

Außerdem sollen die zahlreichen Bildungsberater, die in den einzelnen Institutionen arbeiten, so miteinander vernetzt werden, dass sie Rat Suchenden nicht nur die Angebote des eigenen Hauses vermitteln können, sondern auch die der anderen Netzwerkträger.

Geplant ist auch eine »Bildungspartnerschaft Wirtschaft-Schule«. Dabei will man für Berufsschullehrer Zusatzqualifizierungen anbieten - beispielsweise in den Bereichen Team-, Methoden- oder Gebäudemanagement - die sie wiederum ihren Schülern weitergeben können. Leistungsstarken Gymnasiasten oder »starken Auszubildenden« will man die Möglichkeit geben, sich zum »Projektlotsen« fortzubilden. Geschult in Projekt- oder Teammanagement, Lerntechniken und Methoden der Moderation und Repräsentation, sollen sie zu Multiplikatoren und - später - potenziellen Fach- und Führungskräften werden.

Zur Stärkung der Region als Tourismusgebiet hat das Projektteam vor, eine Qualifizierung zum »Kultur- und Landschaftspfleger« auszubilden, die in sechs »Modulen« vonstatten gehen soll. Das soll aber nicht alles sein. Folgt man dem Zielkatalog der »Lernenden Region«, werden auch gemeinsame Qualitätsstandards .angestrebt, Angebote für »bildungsferne und bildungsbenachteiligte Menschen« Chancengleichheit und die Entwicklung neuer Projekte in Innovationszirkeln und Foren.

Innovationstempo steigt

Bei der Auftaktveranstaltung im Richard-Küch-Forum der Heraeus Holding GmbH in Hanau betonte Gastgeber Dr. Jürgen Heraeus, Aufsichtsratsvorsitzender der Heraeus Holding GmbH, warum er das lebenslange Lernen für so wichtig hält: »In Zukunft werden nicht mehr Kapital und Arbeitskraft die begrenzenden Faktoren der Entwicklung eines Unternehmens sein, sondern das Wissen. Kapital und Arbeitskraft sind nahezu überall in der Welt beliebig verfügbar.« Deshalb, so Heraeus, müsse man Lernen wieder als den »Königsweg begreifen, den wir mit eigener Kraft gehen müssen«.

Weil überall die Innovationsgeschwindigkeit steige, eine »Verlangsamung des Rennens nicht in Sicht« sei und gerade Gebiete wie Asien rasant aufholten, müsse man hierzulande »schnell marschieren und die Leistungs- und Lernbereitschaft

zurückgewinnen«. In der zukünftigen Wissensgesellschaft sagte er, werde die Ausbildung bei einer kürzeren Schulzeit breiter und allgemeiner, ohne überflüssiges Spezialwissen, »das nach fünf Jahren ohnehin veraltet ist«, und bringe eher den »Generalisten. hervor, der zu lebenslangem Lernen bereit und fähig ist«.

Für die .Stadt Hanau als Industrie- und Technologiestandort versprach sich Oberbügermeisterin Margret Härtel (CDU) Vorteile von der »Lernenden Region« und lobte, dass sich auf diese Weise grenzübergreifend die Region zusammenschweiße.

Der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Karl Eyerkaufer (SPD), nannte das Projekt eine »Orientierungshilfe für den persönlichen Bildungspfad«, die für alle Menschen in allen Lebensphasen gedacht sei, und erinnerte daran, dass das Projektteam der Volkshochschule Main-Kinzig die Initiative dazu ergriffen habe.

Mittlerweile hat die »Gesellschaft fur Wirtschaftskunde e.V.« in Hanau die Federführung für die »Lernende" Region« übernommen. Zwei Jahre »Durchführungsphase« stehen nun an, bei der die Region von den 59,7 Millionen Euro profitiert, die das Bundesbildungsministerium und der Europäische Sozialfonds für die bundesweit 40 Parallelprojekte aufgelegt haben.

Beteiligt an dem Netzwerk sind neben etlichen Schulen, der Fachhochschule Frankfurt, dem Arbeitsamt Hanau, zahlreichen Firmen und Behörden auch das Archäologische Spessart-Projekt, die Deutsche Angestellten Akademie, die IHK und die Initiative Bayerischer Untermain, die Kreishandwerkerschaften und Kulturämter, der Verein »Spessart regional«, Schulämter und Volkshochschulen. Mehr Informationen sind abrufbar unter www.regioline-mkk.de.


 
design: Kai M. Wurm
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