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Main-Echo, 13.09.2002

Kulturrundweg mit Start und Ziel Sackhaus geplant

Das Projekt könnte im Frühjahr 2003 realisiert werden

Schöllkrippen »Bisher haben wir an der Burg keine keltischen Spuren entdeckt«, eröffnete Dr. Gerrit Himmelsbach vom Archäologischen Spessartprojekt den Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins »Oberer Kahlgrund« in Schöllkrippen. Bei der Arbeitssitzung am Mittwochabend kamen sie überein, nicht locker zu lassen und weiter zu suchen.

Die Frage nach dem Einsatz eines Metalldetektors in den Bereichen, in denen Funde vermutet werden, lehnte Himmelsbach in jedem Fall wegen der gesetzlichen Lage ab. Kaum jemand wisse, dass diese Metallsuchgeräte zu Hause im eigenen Garten eingesetzt werden dürfen. In historisch gewachsenen Gebieten sei dies jedoch ebenso wie Grabplünderungen streng verboten. Dennoch sei kürzlich ein keltisches Grab »von Profis geplündert« worden, wusste Himmelsbach. »Die Auswertung kann man vergessen, denn es wurde alles zerwühlt, so dass man die übrigen Funde nicht mehr datieren kann«, erklärte der Fachmann.

Der geplante Kulturrundweg in Schöllkrippen nimmt derweil Formen an. »Die Gemeindeverwaltung hat zugesagt, die notwendigen Rodungsarbeiten am alten Kirchweg zu übernehmen«, teilte Heimatvereinsvorsitzende Gerhild Wehl mit. Diese seien ab Anfang Oktober möglich, so dass eine Eröffnung im nächsten Frühjahr ins Auge gefasst werden könnte. Start und Ziel sollen am Sackhaus sein. »Die Untere Naturschutzbehörde ist damit einverstanden, dass das Gelände sanft genutzt wird«, ergänzte Frau Wehl.

Die anfallenden Kosten schätzt die Arbeitsgruppe auf rund 10500 Euro. Finanziert wird das Projekt durch Sponsoren, wobei Förderanträge sowohl beim »Naturpark Bayerischer Spessart« als auch beim Touristikverband »Spessart-Main-Oden-wald« gestellt werden sollen. »Ein Kulturrundweg kann durchaus für Touristen interessant sein, so dass diese länger am Ort verweilen«, erläuterte Himmelsbach. Aber auch Banken und Firmen sollen angesprochen werden.

Schließlich berichtete die Vorsitzende von einer interessanten Entdeckung, die sie bei einem Besuch der Ausstellung »Bamberg - Kaiser Heinrich H 1002-2002« gemacht habe: Auf einer dort gezeigten Karte seien Schöllkrippen und Huckelheim als Fundorte von Kupfer ausgewiesen. Dieser Entdeckung soll nun nachgegangen werden. Bedeutsam für Schöllkrippen scheint die so genannte »Pfinzing-Karte« zu sein, die der Mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (Quelle: Spessart 9/2000) im Jahr 1562 in Auftrag gegeben hatte. »Obwohl sie von Paul Pfinzing lediglich durch Abmessen mit Schritten gefertigt worden sei, entspricht sie der Topografie«, zeigte Gerrit Himmelsbach anhand der mitgebrachten Kopie.

Ursprünglich habe Pfinzing zwei große Karten gemalt, beide seien aber nicht mehr vorhanden. Bei der Anfertigung seines »Pfinzing-Atlasses«, bei dem er sich ausschließlich auf Nürnberg beschränkte, habe er eine Kopie der Karte mit dem Gebiet um Schöllkrippen im Kleinformat beigefügt, so dass sie für die Nachwelt erhalten sei.

Sie könnte deshalb wichtig sein, weil somit belegt werden könnte, dass Schöllkrippen eine mittelalterliche Siedlung war. Neben Schöllkrippen ist auch der Hof Schabernack eingezeichnet.


 
design: Kai M. Wurm
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