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Mainecho, 15.09.2002

Auf nur sechs Kilometern: Radrennbahn, Bauhaus-Stil, 5000 Jahre alte Siedlung

Zweiter Kulturrundweg des Archäologischen Spessartprojekts in Kahl um die Vorstadt

Kahl (Kreis Aschaffenburg) Einen weiteren Schritt zur kulturellen und historischen Erschließung der Region hat das »Archäologische Spessartprojekt« vollzogen. Im Rahmen einer Feier im Kahler Vogelpark stellten Projektleiter Dr. Gerrit Himmelsbach, der Aschaffenburger Landrat Dr. Ulrich Reuter und der Kahler Bürgermeister Jürgen Seitz einen neuen Kulturrundweg mit der Bezeichnung »Um die Kahler Vorstadt« einem vielköpfigen Publikum vor.

Die Gemeinde Kahl, Heimat der »Sandhasen« und in archäologischer Hinsicht reich, an. bedeutenden Fundstätten, ist für die seit mittlerweile sieben Jahren laufenden Bemühungen der Heimatforscher um ein Spessart-Bild abseits von Wald-Idylle und Räuber-Romantik offensichtlich fruchtbarer Boden,

Bereits vor Jahresfrist nahm die Öffentlichkeit die Eröffnung des ersten Kahler Kulturrundwegs zur Kenntnis, dessen Verlauf und Inhalte die Kahlaue, die mittelalterliche Ortsgeschichte, Industrialisierung und Bergbau umfassen. Dieser «Zwei-Länder-Weg«, der die hessische Grenze bei Großkrotzenburg quert, war seinerzeit der erste im Landkreis Aschaffenburg und der zweite, den das Spessartprojekt in seinem Aktionsgebiet präsentieren konnte.

»Um die Kahler Vorstadt« wandern historisch und kulturell Interessierte - nach den Wünschen der Initiatoren möglichst viele aus der weiteren Umgebung und gar aus den Nachbarländern innerhalb der EU, die die Aktivitäten der Spessartforscher mit Fördermitteln unterstützt - nun zum Teil durch vorgeschichtliches Siedlungsgebiet. Insgesamt sechs Schautafeln erläutern entlang der sechs Kilometer langen Route eine Fülle von lokal und auch regional bedeutsamen Themen.

Lebensraum des »Sandhasen«

Aus der Kahler Vorstadt am Vogelpark, wo schon vor 5000 Jahren Menschen siedelten, geht es zum »Campingsee« in eine von "Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft, die »Kahler Seenplatte«. Unweit davon wird über Flora und Fauna des Sandmagerrasens informiert, einer lokal typischen Landschaftsform, die unter anderem dem Ameisenlöwen - im Volksmund »Sandhas« genannt - Lebensraum bietet.

Ganz der Heimatgeschichte gewidmet sind die beiden Wegstationen am Galgenrain und der Rabenau. Neubauvorhaben fordern in Kahl nach heute immer wieder frühgeschichtliche Zeugnisse zu Tage, wie Bürgermeister Seitz erklärte. Laut Dr. Gerrit Himmelsbach weisen viele Linien aus der Siedlungsgeschichte der Gemeinde an der Nahtstelle zum Rhein-Main-Gebiet direkt in den Spessart hinein. Ein bemerkenswertes Stück Baukunst stellt die evangelische Kreuzkirche dar, die um 1928 im Bauhaus-Stil errichtet wurde. Und, was heute nur noch wenige wissen; um die vorige Jahrhundertwende gab es in Kahl sogar eine Radrennbahn.

Für die intensive Aktivität des Spessart -Projekts in Kahl ist nach Worten Dr. Himmelsbachs unter anderem die breite Unterstützung innerhalb der Gemeinde verantwortlich. Neben der Kommune selbst, die sich unter anderem finanziell mit 3000 Euro beteiligte, wurde der neue Kulturrundweg unter Mithilfe des örtlichen Arbeitskreises Heimatgeschichte, der Wanderfreunde, Edelweiß, der Vogel- und Naturschutzgruppe sowie der Gemeindearchivarin Tilly Amon konzipiert. Landrat Dr. Ulrich Reuter würdigte gestern das Gemeinschaftswerk: »Ein Weg, das ist immer eine Verbindung.«

«Um die Kahler Vorstadt« heißt der neue Kulturrundweg des Archäologischen Spessartprojekts. den (von links) der Kahler Bürgermeister Jürgen Seitz, der Aschaffenburger Landrat Dr. Ulrich Reuter und Projektleiter Dr. Gerrit Himmelsbach gestern in Kahl für die Öffentlichkeit frei gaben.


 
design: Kai M. Wurm
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