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Meldorfer Rundschau, 03.08.2002

Brutkamp-Stein - fehlgeleitetes Wurfgeschoss eines Riesen?

by Georg von Baudissin


Märchenstunde im Steinzeitdorf. Die Zwerge von heute lauschen den Geschichten über Riesen von gestern.

Jonas Eggers, ein sechsjähriger Knirps aus Barkenholm, klatscht in die Hände und freut sich, dass ein böser Riese der Dumme war. Denn er hat die Albersdorfer Kirche, nach der er wütend einen großen Stein warf, nicht getroffen. „Weil er so fürchterlich geschielt hat“, erzählt Rüdiger Keim, ein Archäologe, der es wissen muss und dem die Kinder glauben dürfen. „Da hat der Riese alles doppelt gesehen und den Findling auf das falsche Ziel geworfen“, erzählt er. Das Wurfgeschoss ging daneben und landete dort, wo der Stein heute noch liegt, am Brutkamp.

Ob alles der Wahrheit entspricht, was der Mann von Archäologischen Ökologischen Zentrum Albersdorf (AÖZA) dieser Kindergruppe, die zur ersten Märchenlesung nach Albersdorf gekommen war, da erzählt? Die Sache mit dem Steinwurf des Riesen soll sich auch nicht gestern oder vorgestern, sondern schon vor sehr langer Zeit ereignet haben.

Damals war der Riese sauer darüber, dass eine Kirche in seinem Reich gebaut wurde, nahm einen großen Stein, bewarf und verfehlte sie. So entstand der Sage nach der Brutkampf, ein gewaltiges Steingrab aus den Kindertagen der Menschheit.

Die heutigen Mädchen und Jungen, die teilweise mit ihren Eltern oder den Großeltern dorthin gekommen waren, lauschten dieser spannenden Geschichte, die nur eine von vielen Sagen aus der Region ist und die AÖZA-Projektleiter Rüdiger Keim den Kindern am angeblichen Ort des Geschehens vermittelte.

Spaß und Lernen an einem Nachmittag

So wie Claudia Steckelberg aus Brunsbüttel, die mit ihren Töchtern Hanna (5) und Emma (6) nach Albersdorf gereist war, machten einige Eltern von dem kostenlosen Angebot des AÖZA Gebrauch. Jetzt sind Ferien, da haben wir Zeit und die Kinder können etwas lernen“, meinte die junge Mutter. Welche Kinder lauschen nicht gerne den Märchen von Zwergen und Riesen? Aber was haben die Zwerge mit dem großen Stein des Riesen zu tun?

„Wir sind die Zwerge und sitzen auf dem Stein drauf“, kräht Marek (7), einer der neuzeitlichen Zwerge aus dem Jahre 2002. Dass der Stein in Wirklichkeit eine Grabstelle aus der Urzeit ist, wurde ihnen im Laufe des Nachmittags aber auch erklärt.

 

Der Stein am Brutkamp in Albersdorf, einst von Riesenhand bewegt, jetzt von Zwergen besetzt: Tara, Hanna, Jonas, Peter, Dora, Luca, Anna, Nina, Emma, Oke und Marek (v. l.) und einer, der über alles Bescheid weiß: Rüdiger Keim vom AÖZA.

Foto: Baudissin


 
design: Kai M. Wurm
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