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Culture 2000

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Vakka-Suomi

Vakka-Suomi ist eine kleine Provinz an der Küste Südwestfinnlands. Sie liegt im Grenzbereich zwischen der südlichen Eichenwald- und der nördlichen Borealen Nadelwaldzone, daher zeigt das Gebiet ein abwechslungsreiches und vielfältiges Landschaftsbild. Sich abwechselnde Wald- und Agrarflächen gruppieren die Landschaft, und ihre vielen Details - wie durch Steinwälle eingegrenzte Ackerstreifen und Jahrhunderte alte Ackersteinhügel - verleihen ihr eine relativ feine Strukturierung.

Aufgrund der schnellen Landhebung in diesem Gebiet ist dessen Umwelt seit Jahrtausenden stattfindenden Veränderungen unterworfen. Der Wechsel der ökologischen Umstände zwang die Bevölkerung und ihre Kultur, sich immer wieder an neue Herausforderungen anzupassen.

Dadurch entwickelte sich gleichzeitig eine flexible und entwicklungsfähige Wirtschaftsweise.

Vakka-Suomi wurde während des mittleren Neolithikums besiedelt, die ältesten Funde wurden auf ca. 3500 v.Chr. datiert. Aber erst seit Beginn der Eisenzeit um etwa 300 v. Chr. begann der Mensch aktiv auf seine Umwelt einzuwirken. Seit dieser Zeit wurde Wald gerodet, um Flächen für Ackerbau und Viehzucht zu gewinnen. Fischerei und Jagd blieben jedoch noch auf lange Zeit die Haupterwerbsquellen.

Der Rapakivi-Granit, der sonst nirgendwo auf der Welt vorkommt, beeinflusst entscheidend das Landschaftsbild dieses Gebiets. Wegen des Granits sind die Böden sauer und nährstoffarm und nicht besonders für die Landwirtschaft geeignet. Zur Gewinnung von nährstoffreicheren Böden begann man im 18. Jh. mit der Trockenlegung von Seen. Bis zum 20 Jh. wurden in Vakka-Suomi über 200 Seen trockengelegt.

Die unfruchtbaren Böden waren Grund dafür, dass zusätzlich zur landwirtschaftlichen Produktion Nebenerwerbsquellen an Bedeutung gewannen. Das Word „vakka" (= Spankorb) im Namen der Provinz erzählt davon, dass die Region für ihre Span- und Holzgefäße bekannt war. Die ersten daraufhinweisenden schriftlichen Quellen stammen aus dem Mittelalter, aber die Produktion begann schon spätestens Ende der Eisenzeit. Spankörbe wurden ins gesamte Ostseegebiet ausgeführt, und die Bewohner des Gebiets hatten für den Auslandshandel eine Sondererlaubnis der Krone.

Die Kulturlandschaft von Vakka-Suomi wird auch durch die in ganz Finnland allgemeinen ein- oder zweistöckigen Holzhäuser geprägt, die mit Gelb- oder Rotocker bemalt sind. Die ältesten Häuser dieses Gebiets stammen vom Ende des 18. Jh.s. Gleichzeitig ist aber auch hier der nach dem zweiten Weltkrieg eingetretene Wandel in der Baukultur sichtbar. Die alte Tradition brach ab, und industriell gefertigte niedrige Wohnhäuser sowie Etagenhäuser zerstören alte Gebäudegruppen und beherrschen die heutige Landschaft.

Die in der zweiten Hälfte des 20. Jh.s aufgekommenen Änderungen in der landwirtschaftlichen Produktion wirken ebenfalls auf das Landschaftsbild ein. Die alte bäuerliche Dorflandschaft ist langsam am Verschwinden und an ihre Stelle tritt die monotone, wenig strukturierte Produktionslandschaft des nachindustriellen Zeitalters.

 


Blick in die Landschaft (Foto: Päivi Pesonen)

 

  
design: Kai M. Wurm
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