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Culture 2000

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Eine Idee soll Wirklichkeit werden

Albersdorf und sein Umland gelten als eine ,,klassische Quadratmeile der Archäologie". Nur wenige andere Regionen Norddeutschlands können auf so engem Raum mit so zahlreichen sichtbaren Spuren der Ur- und Frühgeschichte aufwarten. Dieser hervorragende Denkmalerbestand, die faszinierende und vielfältige Natur auf der Albersdorfer Geest, die gute Verkehrsanbindung durch die Autobahn und die Möglichkeit, eine fast 40 Hektar große archäologisch und ökologisch hochinteressante Fläche zusammenhängend nutzen zu können, bildeten die Grundlage für den Start des Projektes ,,Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf" (AOZA) im Jahre 1997. Seit dieser Zeit wird das Gelände des AÖZA in einem einmaligen Entwicklungsprozess zu einer Kulturlandschaft, die der prähistorischen Zeit entsprechen konnte, entwickelt. Durch ihren speziellen Charakter bietet das Gelände auch seltenen Tier- und Pflanzenarten einen neuen Lebensraum. Seit dem Jahre 2000 wird im AOZA auch eine ,,Steinzeitsiedlung" auf wissenschaftlicher Grundlage im Maßstab 1:1 rekonstruiert. Mit Unterstützung des Fördervereins AÖZA ist es in den letzten Jahren möglich gewesen, das Gelände des AÖZA mit einem spannenden und pädagogisch anspruchsvollen Programmangebot zu beleben. Die jährlich stark steigenden Besucherzahlen im AÖZA beweisen, dass mit den jederzeit buchbaren Veranstaltungen ein großes Besucherinteresse geweckt wurde. Zur Komplettierung unseres Angebotes für die Besucher des AÖZA ist die Errichtung eines festen Informations- und Ausstellungsgebäudes, des geplanten und in dieser Broschüre vorgestellten ARCHAEUMs als nächster, größter und sicher auch wichtigster Schritt des Projektes von elementarer Bedeutung. Jeder der hier einen - und sei es auch noch so kleinen - Beitrag zur Verwirklichung dieser für Schleswig-Holstein und weit darüber hinaus einmaligen Idee leisten kann und mochte, sei dazu an dieser Stelle herzlich aufgefordert. In Albersdorf eine innovative, bildungs- und erlebnisorientierte Einrichtung zu schaffen, die die Beziehung von Mensch und Umwelt im Laufe der Jahrtausende auf völlig neuartige Weise darstellen mochte - sozusagen eine Umweltzeitreise mit verschiedenen Szenarien, aber auch Ausblicken in die Zukunft: das soll das ARCHAEUM ermöglichen. Allen bisher an dem Projekt AÖZA Beteiligten gilt mein besonderer Dank und meine Anerkennung, insbesondere den mehr als 250 Mitgliedern des Fördervereins AÖZA e.V. Ich freue mich über dieses große Engagement, das bereits in das AÖZA eingebracht wurde und bin gespannt und guten Mutes über die Unterstützung, die das ARCHAEUM hoffentlich erhalten wird. Manfred Trube Bürgermeister und Vorsitzender des Förderverein AÖZA e.V.

Das ARCHAEUM

Das ARCHAEUM am Archäologisch-Ökologischen Zentrum Albersdorf (AÖZA) dient als Portal zu den Spuren aus einer entfernten Vergangenheit, als Portal zu einer Welt, die nicht mehr direkt die unsere ist, die dessen ungeachtet aber unsere Gegenwart mit bestimmt hat.

Das ARCHAEUM präsentiert eine lebendige Darstellung des Wechselverhältnisses von Natur und Mensch in einer Zeit, in der die menschlichen Lebensformen von den Prozessen der belebten und unbelebten Natur stärker geprägt wurden als heute, in der der Mensch die Natur anders wahrnahm als heute und in der er offenbar auch ein anderes emotionales Verhältnis zur Natur hatte als heute.

Das ARCHAEUM lässt nacherleben, wie sich menschliches Leben von den Zwängen der natürlichen Umwelt gelöst und durch bewusste Lebensführung abgesetzt hat. Es schätzt den Freiheitsgrad prähistorischer Bevölkerungsgruppen im Denken und Handeln ab. Es veranschaulicht die ständige Auseinandersetzung dieser Bevölkerungsgruppen mit den ihre Lebensumstände bestimmenden biotischen Faktoren und die damit einhergehenden Wechselprozesse, von der die wirtschaftlichen und sozialen Verhaltensweisen der Menschen, ihre Siedeltätigkeit und offensichtlich auch ihre kulturellen Ausdrucksformen und Verhaltensmuster ebenso beeinflusst werden wie das jeweilige Landschaftsbild.

Auf der Grundlage archäoökologischer und archäologischer Forschung bringt das ARCHAEUM in gänzlich neuer Sicht Natur und Kultur, Ökologie und Archäologie gleichrangig zueinander und veranschaulicht die wechselseitigen Abhängigkeiten. Im ARCHAEUM werden diese Prozesse durch geeignete Darstellungsmittel anschaulich nacherlebbar.

Das ARCHAEUM versteht sich als Ausstellungs- und Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 21.

Es ist Leitprojekt eines integrierten Tourismuskonzeptes des Amtes Kirchspielslandgemeinde Albersdorf im Rahmen der ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE).

Das Bauwerk

Die Geographie des Ortes und die am Ort vorhandenen und auszustellenden Themen haben den Entwurf des neuen Gebäudes ARCHAEUM bestimmt. Das ARCHAEUM schmiegt sich an den nördlichen Rand des AÖZA Geländes. Dieser Rand wird durch die Anpflanzung eines neuen Waldes aus Pioniergehölzen verstärkt.

Der Weg vom Parkplatz entlang der Waldkante zum ARCHAEUM ist bereits der erste Bestandteil des Erlebniszentrums. Er führt niveaugleich und nur durch Glaswände getrennt in das Foyer des ARCHAEUMS. Das Foyer mit Café und Shop ist Sammelpunkt für die weiteren inneren und äußeren Rundgänge.

Auf der linken Seite geht das Foyer in den gläsernen, dem ankommenden Besucher zugewandten Aktivitätsbereich über. Auf der rechten Seite des Foyers erschließt sich der vertiefende Ausstellungsbereich. Dieser ist schalenartig in eine lichte, vordere von Ausblicken geprägte Zone und eine hintere, verdichtete Kabinettzone gegliedert. Die rückwärtigen Werkstatt-, Büro- und Lagerflächen sind über eine separate Zufahrt erschlossen. Sie können aber im Inneren dem v.g. Bereich zugeschaltet werden.

Das ARCHAEUM ist als eine zusammenhängende Großform konzipiert. Die konvexen und konkaven Außenlinien dieses Großraumes holen das Gelände in das Gebäude bzw. tragen die Inhalte des Gebäudes nach außen. Der Übergang zwischen Innen und Außen ist neben unterschiedlichen Dachüberständen im Bereich der Glasfassade durch unterschiedlich dichte Schichten fließend gestaltet. Diese Schichten steuern die Ein- und Ausblicke sowie die Transmission von Wärme und Kälte. Die Materialien nehmen Bezug auf die Erfahrung der letzten Jahrtausende: so sind diese verschiebbaren Elemente mit pflanzlichen Geflechten, textilen Stoffen aus Natur- und Kunstfasern bis hin zu heutigen transluzenten Wärmedämmungen bespannt.

Mit dem Ziele einer wirtschaftlichen Konstruktion ist die Statik des ARCHAEUMS als eine reine Holzkonstruktion konzipiert. Die polygonal angeordneten Dachträger werden von einem regelmäßig im Dreiecksraster und - wegen wirtschaftlicher Spannweiten wie bei den Steinzeithäusern - eng stehenden Holzsäulenwald getragen.

Das Dach des ARCHAEUMS besteht aus einem extensiv begrünten Grasdach. Der erdhügelartigen Wölbung des Hauptdaches stehen die baumförmigen, nach innen entwässernden Vordächer vor dem Gebäude (Fütterungs- und Streichelplatz, Übergang zum Weideland der seltenen Tierarten) gegenüber. Der Fußboden einschließlich Bauwerkssohle ist im Hinblick auf seine ausgleichende und Temperatur speichernde Aufgabe für den Einsatz der Geothermie massiv ausgebildet. Auch hier ist der bewusste und in den einzelnen Bereichen unterschiedlichen Einsatz von frühzeitlichen bis neuen Materialien - gestampfter Lehm bis Glasschüttung - vorgesehen.

 

 

 

Introduction
Program
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Schoolproject
  
design: Kai M. Wurm
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